Mein sportliches Jahr 2020

Bei Aufstieg auf die Trettachspitze

Ja, 2021 ist schon fast zwei Monate alt, dennoch möchte ich hier nochmals aus sportlicher Sicht auf das Jahr 2020 zurückblicken. Nicht nur Corona habt bei mir einige Verändert, sondern auch meine private Situation. Mit zwei Kindern ist ein strukturiertes Training, sofern man die Familie nicht nur als Beiwerk betrachtet, meiner Meinung nach nicht mehr realisierbar.

So habe ich auch im gesamten Jahr keinerlei Wettkämpfe, oder Challenges bestritten und mich im Kern darauf fokussiert einigermaßen Fit zu bleiben.

Das funktioniert in meinem Fall auch gut, ich bin in punkto Motivation nicht unbedingt auf Ziele angewiesen und bekomme meinen Hintern auch so hoch. Aber richtig Dampf machen kommt dann natürlich nicht infrage …

Generell lässt sich für 2020 folgendes Festhalten:

  • So wenig wie in diesem Jahr habe ich die letzten 20 Jahre nicht trainiert. Gründe dafür: Siehe oben :)
  • Schwimmen war ich so gut wie gar nicht. Das lag an Corona und an einem Impingement-Syndrom an dem ich leider immer noch rumlaboriere
  • rund 75 % (!) meines Trainings fand in den Morgenstunden zwischen 05:00 Uhr und 08:00 Uhr statt (Familienkompatibel)

Meine Ziele für 2021

  • Wieder an die alte Radform anzuknüpfen. Das mit weniger Umfang und mehr Qualität im Training.
  • Wieder mehr Stabi- und Mobilitätstraining einbauen (so wichtig und doch eines der Dinge die als Erstes hinten runterfallen)
  • Eine schöne Hochtour wäre mal wieder was, ob Sommer oder Winter ist mir dabei relativ egal

Die harten Fakten für 2020

710 Stunden Sport. Das ganze Verteilt sich auf:

  • 1.600 km Laufen
  • 4.500 km Rad (Schwerpunkt hier: Rennrad, Gravel)
  • 29 km Schwimmen
  • 18 h Rudern (Indoor, als Alternative zum Schwimmen…)
  • 10 h Skitouren
  • 30 h Bergsteigen (inkl. Zu- und Abstieg)
  • 15 h Krafttraining

Bin ich damit zufrieden? Unter den gegebenen Umständen schon. Was mir aber definitiv fehlt, sind die Berge und Schnee. So wenig Schneekontakt habe ich seit ich Skifahre nicht mehr.

Aktuell ist der Sport für mich der beste Ausgleich zur Arbeit und die Chance vor die Türe zu kommen. Dafür, dass ich das nahezu Verletzungsfrei im letzten Jahr machen konnte bin ich sehr dankbar.

Worauf freue ich mich dieses Jahr am meisten?

Geplant ist im April eine Tour in Richtung Mont Blanc, ob das allerdings Coronabedingt stattfinden und auch noch, mangels spezifischen Trainings, von erfolg gekrönt sein wird, steht auf einem anderen Blatt …

Ansonsten würde es mich Wahnsinnig freuen die erste Hüttentour mit der ganzen Familie machen zu können. Bisher waren wir maximal zu dritt Unterwegs und das soll sich hoffentlich bald ändern. :)

13 Monate Laufpause

Ziemlich genau vor 13 Monaten ist „Es“ passiert. „Es“ bescherte mir eine Laufpause. „Es“ beim Namen zu nennen fällt mir schwer, denn ich muss gestehen, bis heute weiß ich nicht hundertprozentig was „Es“ überhaupt war. Aber ich weiß wie „Es“ sich angefühlt hat: Schmerzhaft!
Die Eltern unter euch kennen eventuell das Gefühl Barfuß auf einen Legostein zu treten. Genau dieses Gefühl hatte ich im linken Fuß. So ziemlich bei jedem Schritt.
Den Auslöser dafür kenne ich, wie geschrieben, bis heute nicht. Aber es schmerzte gewaltig.

Lego-Terror-Forces
Lego-Terror-Forces

Die Odyssee beginnt

Was folgt ist ein kurzer Abriss der Ereignisse die mich die letzten 13 Monate daran gehindert haben Laufen zu gehen.

Mein erster Besuch beim Hausarzt endete relativ schnell: Der Physio wird’s schon richten, ist bestimmt was Muskuläres.
Teaser: War es nicht. Die Besuche beim Physiotherapeuten haben sich bis heute als extrem scherzhaft in mein Hirn gebrannt.
Zweiter Versuch: Diesmal sollte es eine einwöchige IBU-„Kur“ richten. Tat es aber nicht.
Also wieder hin, diesmal gab es eine Überweisung zum Facharzt. Als Kassenpatient wartet man ja schon mal etwas länger, aber ich bin ja geduldig…
Der Facharzt, ein Fachmann für Sportmedizin, schloss erst mal diverse Blockaden, oder Brüche im Fuß kategorisch aus. Ein gemachtes Röntgenbild war auch unauffällig und somit war der Verdacht auf einen Fersensporn auch vom Tisch.

Es könnte also nur eine Plantarfasziitis sein. Was nun? Pause und Abwarten waren seine Tipps. Wird schon wieder.
Wurde es aber nicht. Die Schmerzen waren mal mehr, mal weniger und korrelierten ziemlich genau mit der Anzahl der am Tag zurückgelegten Schritte. Waren diese >=8000 konnte ich sicher sein, dass ich am nächsten Tag wieder humpeln würde. Blieb ich unter der Marke, war es eigentlich okay. Eigentlich hieß aber auch: Laufen? No way!
Eine zweite Meinung erfolgte ca. 1 Monaten nach dem ersten Facharzt Besuch. Genau mit dem gleichen Ergebnis wie beim Ersten.

Die Zeit verging…

… und meine Laune sackte zunehmend ins Bodenlose. Mittlerweile waren 4 Monate vergangen und es hatte sich nichts maßgebliches verändert.
Um meinem Glück ein wenig nachzuhelfen, machte ich einen Termin bei einem Sportarzt für Privatpatienten.
Dieser hat sich erst mal unendlich viel Zeit genommen, mich nach meinem sportlichen tun gefragt, sich den Fuß genau angeschaut und einen Ultraschall gemacht. Auch haben wir versucht eine Ursache zu finden woher „Es“ kommen könnte. Letztendlich bliebt aber nur eines: Ein Bild musste her!
Da ich nicht Krösus bin und ein MRT mal eben aus eigener Tasche zahlen möchte bin ich also zum Hausarzt und hab mir dort die entsprechende Überweisung besorgt. Ihr fragt euch, warum erst jetzt? Ehrlich, ich mich rückblickend auch!

„Es“ hat einen Namen

Und der war nicht Plantarfasziitis, sondern schlichtweg: „3cm langer Längsriss in der Plantarfaszie“. Begleitet wurde der mit massiven Entzündungserscheinungen im umließenden Gewebe. Danke auch. Mitgeteilt hat mir das wieder mein Hausarzt der wie ich ziemlich erstaunt über die Diagnose war. Da ich keine Lust auf den Kassenorthopäden hatte, bin ich gleich wieder zum Privaten. Da hatte ich so wie so noch einen Besuch „frei“.
Der Doc und ich waren schnell einer Meinung. Eine defensive Behandlung mit Schonung des Fußes ist der Infektion mit Kortison an die entsprechenden Stellen vorzuziehen. Auch hatte ich wenig Lust den Fuß 6-Wochen lang komplett(!) ruhig zu stellen. Dies schließt nämlich auch das anhängende Bein mit ein.
Über den Verschreibungsumweg über den Hausarzt ging es also nun zum Orthopädieschuhmacher. Dieser hat spezielle Einlagen verpasst die die belastete Stelle meines linken Fußes weitestgehend schonen sollten.

Was lange wärt

Rund 5 Monate, nachdem ich die Einlagen bekommen hatte, war ich nahezu schmerzfrei. Es gab zwar das ein oder andere Mal das Gefühl, dass noch etwas wehtun würde. Bevor ich aber blindlings wieder anfange, den Fuß zu belasten wollte ich Gewissheit. Nur weil ich jetzt die Füße nicht nochmals ein paar Tage stillhalten konnte, wollte ich mir nicht wieder 12 Monate Zwangspause einhandeln.
Also nochmals zum Hausarzt. Dieser sah meinen Zweifel und hat mich gleich nochmals ins MRT gesteckt. Diagnose: Vollständige Ausheilung des Risses. Was bleibt ist nur eine Narbe. Mit dieser Diagnose habe ich gleich einen Tag später die Laufschuhe geschnürt und bin locker 5 km gejoggt. Das war genau 13 Monate nachdem „Es“ sich zum ersten mal gemeldet hat.

Skibau Workshop

Einen Ski selber bauen, von dieser Idee hörte ich vor rund 5 Jahren das erste mal. Damals habe ich es noch als ein schöne Idee ohne große Zukunft abgetan, vor allem, weil mir ganze viel zu teuer erschienen ist und ich der Meinung war, dass ein Handgemachter Ski niemals die Qualität eines Industriell gefertigten Exemplaren erreichen kann.
Diese Meinung blieb bestehen, bis ich vor ein paar Wochen im Rahmen eines Urlaubs in Zwiesel am Glasberg Florian und Pavla kennengelernt habe. In Ihrem gemütlichen kleinen Restaurant am Fuße des kleinen Ski-Übungshanges waren jede menge Holzski die sofort meine Aufmerksamkeit hatten. Ansprechend Schön, Außergewöhnliche Formen und ein Gewicht, dass selbst bei teuren Serienskis seines gleichen sucht. Schnell kamen wir ins Gespräch und es stellte sich raus, das Florian diese Ski alle in Handarbeit, nicht weit vom Glasberg entfernt, im Tschechischen Špicak selbst baut.
Meine Neugier war geweckt und da ich obendrein auf der Suche nach einem neuen Tourenski war, wollte ich das Experiment wagen. Zudem war der Preis absolut im Rahmen, vergleichen mit einem Serienski der im Fachhandel bezogen wird. Doch dazu später mehr.

Auch Snowboards baut Florian selbst
Auch Snowboards baut Florian selbst

Zwei Optionen zum Traumski

Zwei Wege führen zum Ski. Erstens, man bestellt bei Florian quasi seinen Wunschski. Nach ein paar Fragen zum Fahrverhalten, Einsatzzweck und den Vorstellungen des Fahrers baut Florian den Ski und schickt Ihn dem Kunden zu, Bindung und Felle können gleich mitbestellt, oder ggf. Selbst montiert und zugeschnitten werden. Das ganze dauert in der Regel zwei Wochen, danach kann man seine neue Errungenschaft gleich ausgiebig Testen.
Die zweite Option ist ein Wochenendworkshop in dem man sich seien Ski unter Florians Fachkundiger Aufsicht selbst bauen kann. Hier erfährt man deutlich mehr Details zum Aufbau eines Skis und die Funktionsweise der Verscheiden Materialien. Obendrein kann man sich den Ski komplett frei gestalten und hat somit ein absolutes Unikat in den Händen. Für mich war klar: So etwas möchte ich! Noch in Zwiesel besprechen wir schon die ersten Details.

Planungen

Das zweite Märzwochenende sollte der Termin werden an dem ich Florian in Špicak besuche und wir meinen Ski bauen. Vorher gilt es jedoch noch einige Parameter zu klären. Wir sprechen bereits vorab ein paar Mögliche Optionen wie mein Ski aufgebaut werden soll, hier ist vor allem der Einsatzzweck wichtig. Schließlich hat ein Ski der auf der Piste gefahren wird einen anderen Aufbau als der eines reinen Tourenskis. Grundsätzlich waren wir uns schnell einig, dass lag vor allem daran das Florian geduldig alle Fragen klärt und einen immer mit den nötigen Hintergrundwissen versorgt.
Das einzige worum ich mich selbst kümmern musste, waren Bindung, Harscheisen und Felle. Hier hatte ich schnell einen Favoriten im Auge, von dem ich schon viel gutes gehört habe. Die ATK Raider 12 2.0 sollte es werden. Als Fell wollte ich wieder ein sogenanntes Adhäsionsfell. Damit hatte ich in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht und warum sollte man bewährtes Aufgeben? Da MP Sports die Gecko Felle nicht in der gewünschten Breite nicht liefern konnte, habe ich ein Kohla Vacuum Base Zero Bestellt. 
Selbstverständlich sollte man Bindung und Felle dem Einsatzzweck entsprechend Kaufen. Vor allem empfiehlt es sich, dringend vorab mit Florian über die Mittelbreite des zu bauenden Skis gesprochen zu haben. Sonst wird es bei der Bindungsmontage Spannend, wenn die Stopper oder Harscheisen nicht passen, oder die Felle zu schmal, oder zu kurz/lang sind.

Jetzt gehts los

Freitag Mittag ging es mit der Familie los in Richtung Tschechien. Vor-Ort angekommen sind wir freundlichst Willkommen geheissen worden. Wir hatten das Glück, dass wir gleich das AirBNB von Florian und Pavla beziehen konnten. Dieses liegt quasi Vis-à-vis zur Werkstat und in Reichweite des Skiliftes, so dass die Familie auch eine Beschäftigung hatte, während ich am Ski bastel. Am Freitag hat uns Florian noch die Werkstatt und einige seiner Schätze gezeigt. Nur soviel, es ist beeindruckend was alles möglich ist, wenn man Ski selber baut. Sein letztes Stück war ein 205cm Langer Ski mit einer Mittelbreite von 125mm der gut sichtbar in Werkstatt platziert war.
Während wir die unterschiedlichsten Ski und Kiteboards bewunderten, haben wir uns über das Kernholz meines Skis unterhalten. Prinzipiell ist hier alle möglich, es kommt halt darauf an was der Fahrer möchte. Auch hier steht Florian aber mit Rat und Tat zur Seite. Letztendlich haben wir uns für einen Bambus Kern entschieden. Leicht und dennoch sehr Stabil und Laufruhig waren die Argumente die mich überzeugt haben. Optisch wollte ich den Ski noch mit einem anderen Oberflächenholz versehen. Mein Plan war ursprünglich Olivenholzoptik, dieser ist jedoch schnell verworfen worden, da ich Kernesche als Furnier deutlich ansprechender fand. Den Abschluss am Freitag bildete die Diskussion welche Skilänge und welcher Taillierung es werden sollte.
In meinem Fall haben wir uns Grob an meinem Vorgängerski Orientiert. Ein Hagen Wai-Flow, 173cm Lang und einer Taillierung von 130-87-117. Der neue würde etwas länger und unter der Bindung etwas Breiter werden.

Eine kleine Auswahl an selbstgebauten Skiern

Mehr Boards
Mehr Boards

Sägen, Schleifen, Feilen

Am nächsten morgen ging es früh los. Zuerst wurde der Rohling ausgeschnitten und entsprechend auf einer festen Unterlage fixiert. Dieser ist die Schablone für die Beläge die im zweiten Schritt mithilfe einer Oberfräse geschnitten werden.

Auch der Rohling will erstellt werden

Der Rohling!
Der Rohling!

Im Anschluß werden die Kanten an die Beläge angepasst und zurechtgebogen und geschnitten. Um einen optimalen Halt zu gewährleisten und später weniger Aufwand durch herumfliegende Kanten zu haben werden sie gleich mit Kleber an den Belägen fixiert.

Beläge ausschneiden...
Beläge ausschneiden…

Kanten kleben!
Kanten kleben!

Danach ist der Skikern an der Reihe. Das Bambus wird als große Platte geliefert. Diese wird zuerst grob auf Länge geschnitten und anschließend mit der Oberfräse entsprechend in Form gebracht. Hierzu hat Florian sich einen kleinen Tisch gebaut der Links und Rechts Aluprofile montiert hat. Diese geben den Dickenverlauf des Skis und damit den Flex vor. Also von der Mitte des Skis zu den Enden hin immer dünner werdend. Hier merkt man zum ersten Mal wie Hart Bambus wirklich ist. Die Oberfräse hatte ordentlich zu tun!

Kernmaterial bearbeiten
Kernmaterial bearbeiten

Die letzten Schritte vor dem eigentlich kleben sind schnell erledigt. Mithilfe der Beläge suche ich mir auf dem Furnier ein entsprechendes Muster aus. Jetzt müssen die Glasfasermatten und die Carbonverstärkungen geschnitten werden, so dass später beim Kleben keine Zeit verloren geht.

Glasfaser und Carbon geben Stabilität und Flexibilität an den richtigen stellen

Sandwich bauen

Der Teil der nun folgt ist der, wo nicht getrödelt werden darf. Florian mischt ein Epoxid-Harz an, welches die einzelnen Teile meines Skis zusammenhalten soll. Dieses Harz härtet aber bereits nach 45min an. Somit müssen wir beim zusammenkleben ein wenig Gas geben.

Schicht für Schicht...
Schicht für Schicht…

...wird ein Ski draus!
…wird ein Ski draus!

Nachdem das Furnier ebenfalls bestens mit Harz getränkt ist, verpacken wir den Ski mit Hilfe diverser Folien um ihn in den nächsten 12h im Vakuum-Ofen zu backen. Hierbei härtet das Harz vollends aus und durch das Vakuum wird obendrein das überschüssige Harz aus dem Ski gezogen. Das hat Wiederrum Vorteile beim Gewicht.

Das Furnier bildet den Abschluss
Das Furnier bildet den Abschluss

Kleiner Funfact von Florian: In der Industrie wird im Schnitt pro Ski rund 1kg Harz verwendet. Bedingt durch die Tatsache, das hier der Ski in eine Presse kommt, bevor er gebacken wird bleibt dieses Harz nahezu vollkommen im Ski. Wir hingegen haben bei meinem Ski rund 700gr Harz verwendet, wovon einiges wieder durch das Vakuum herausgezogen wurde.

Folie, damit auch alles dicht bleibt!
Folie, damit auch alles dicht bleibt!

Chamber und Rocker werden eingestellt.
Chamber und Rocker werden eingestellt.

Sägen und Schleifen

Am nächsten morgen kann ich es kaum erwarten den Ski endlich auszupacken!

Im nächsten Schritt werden die noch zusammenhängenden Skier mit der Stichsäge voneinander getrennt. Dann kommt die Feile zum Einsatz um die Kanten und Seitenwagen vorzuschleifen. Den Restlichen Schliff erledigt Florian dann auf der großen Schleifmaschine.

Das Paket am nächsten morgen.
Das Paket am nächsten morgen.

Auspacken und Ausscheniden
Auspacken und Ausscheniden

Wangen feilen...
Wangen feilen…

Noch sind wir aber nicht fertig, zum Finish gehören noch zwei Aufkleber die ich mir gewünscht habe. Diese werden mithilfe eine Thermosublimationsdruckers vorher gedruckt und dann unter einer Schicht Epoxid Top Coat auf dem Ski verewigt. Das ganze muss natürlich auch nochmals für 2h in den Ofen.

Natürlich darf die Herkunft des Skis nicht fehlen
Natürlich darf die Herkunft des Skis nicht fehlen

Der Abschluss findet ohne mich statt, im letzten Schritt werden die Beläge und Kanten geschliffen und von Kleberesten befreit. Dies geschieht aber auf dem Großen Industrieschleifer der in Zwiesel steht und wird von Florian am darauffolgenden Montag erledigt.

Bindungsmontage...
Bindungsmontage…

Bindungsmontage.
Bindungsmontage.

Der fertige Ski vor dem finalen Schliff
Der fertige Ski vor dem finalen Schliff

Fix und Fertig
Fix und Fertig

Fazit

Es ist eine wundervolle Erfahrung einen Ski selbst zu bauen. Man lernt unendlich viel über die verschieden Möglichkeiten das Fahrverhalten mit ein paar Kleinigkeiten zu verändern. Vor allem, wenn man einen guten Lehrer wie Florian hat.
Wer jetzt denkt, ich hab zwei linke Hände, das würde ich ja niemals in Eigenregie schaffen, der irrt. Wenn es brenzlig wird, legt Florian selbst Hand und man bekommt auch immer vorab ein Stück zum üben.
Was das ganze kostet?
Ganz einfach: Ein ganz normaler All-Mountain Ski wie ich Ihn jetzt bei Florian gebaut habe kostet 599,- Euro. Hinzukommen extras wie die Aufkleber, die er selbst zukaufen muss und das Furnier. Das könnt Ihr aber auch selbst mitbringen, redet hierfür einfach mit Florian. Falls Ihr besondere Wünsche hab, wie zum Beispiel einen reinen Carbonski wird es natürlich teurer. Aber im Vergleich zum Ski von der Stange immer noch Verhältnismäßig.

Ach ja, die Fakten zu meinem neuen Ski:
175cm lang, Taillierung: 132-92-120 und ein Gewicht von 1080gr pro Ski inkl. Bindung.

Jetzt freue ich mich schon darauf Ihn endlich Live zu testen!

Update:

Leider ist Flo Hollmann im August 2019 bei einer Radtour viel zu früh von uns gegangen. Ruhe in frieden und nochmals danke für alles!

Die Apple Watch als Sportuhr

Seit Anfang des Jahres bin ich Besitzer einer Apple Watch Series 2. Zugelegt habe ich Sie mir aus rein technischer Neugier für das Thema Wearabels. Ebenso war für mich interessant wie gut man die Apple Watch den tatsächlich als Sportuhr nutzen kann. Schließlich ist es genau das, was Apple ja von seiner Uhr behauptet.

Getestet habe ich die Watch bei verschiedenen Sportarten, immer in Kombination mit meiner Suunto Ambit 3 Peak. Letztere war für mich immer die Referenz. Ihre Werte glichen denen, die von mit im Labor bei einer Leistungsdiagnostik gemessen wurden. 
Als Apps habe ich in der Regel die Standard Workout App von Apple verwendet. Mir ist durchaus bewusst, das es für die verschiedenen Sportarten auch durchaus bessere Apps für die Watch gibt. Aber der Fokus von mir lag vielmehr auf der Qualität der Daten und die generelle Funktionalität der Uhr. 

Ich habe auch Apps wie Runtastic oder Laps, oder MySwimPro probiert. Aber hier hat mich keine wirklich überzeugt und ausserdem wollte ich mich nicht bei zig verschiedenen Diensten anmelden.

Laufen

Beim Laufen viel mir sofort auf, das die Pulswerte nicht gestimmt haben, im Schnitt hat die Uhr bei mir rund 10-15 Schläge mehr angezeigt als die Suunto. Das ist absolut inakzeptabel möchte man gezielt nach seinen Pulswerten trainieren. Die Anzeige war allerdings schnell und zeigte jeweils aktuelle Werte. Die gängigen Tricks, wie Armband enger stellen, oder den Arm wechseln habe ich probiert, es war alles ohne Erfolg.
Dafür waren die GPS Daten der Uhr absolut identisch mit denen der Suunto.
Ein kleines Manko der Workouts App sei noch erwähnt, Sie ist wirklich nur ein mittel der Wahl um sein Training aufzuzeichnen. Trainingsplanung, oder die Möglichkeit Intervalle zu definieren sucht man hier vergebens.

Radfahren

Auch hier das gleiche wie beim Laufen: falsche Pulswerte!
Positiv fand ich die Navifunktion der Uhr. Sie signalisiert via tappen einen Richtungswechsel. Das klappt auf dem Rennrad sehr gut, beim Crosser jedoch war die Anzeige stellenweise zu langsam. Das könnte aber auch an der Nutzung im Wald und auf relativ verwinkelten Kurs gelegen haben.
GPS hat wieder tadellos funktioniert. Allerdings sollte man beachten, dass die Laufzeit der Uhr wirklich sehr gering ist, nach 4h inkl. GPS ist Schluß.
Was ich mir von der Workouts App wünschen würde wäre eine Auto- Start-Stop Funktion. Diese wurde schmerzlich vermisst.

Schwimmen

Beim Schwimmen konnte ich die Pulswerte nicht vergleichen, da die Ambit den Puls unter Wasser nicht messen kann. Gefühlt würde ich aber sagen, dass die Uhr hier genauer ist, als beim Laufen und Radfahren. Allerdings zeigte Sie bei mir immer einen kontinuierlichen Durchschnitts Pulswert. Auch harte Sprints oder Koppeltrainings haben daran nichts geändert.
Schade ist auch, dass das erkennen von unterschiedlichen Schwimmstilen so gut wie gar nicht klappt. Hier war die Suunto und Ihre Erkennung deutlich besser. Das Zählen der Bahnen hat auch nicht immer funktioniert, im Schnitt haben bei einer 3km Einheit immer rund 300m auf der Apple Watch gefehlt. Das ist zu viel!

Krafttraining

Hier war alles dabei, vom Gerätetraining über CrossFit. Die Pulswerte haben meines Erachtens nach ziemliches wirr war angezeigt. Bei HIIT Einheiten wurde Gefühlt in der Pause der Pulswert angezeigt den ich innerhalb des Intervalls hatte und umgekehrt. Zugegeben, hier brauche ich das Feature auch nicht wirklich, aber rein aus der Erwartung heraus würde ich mir ein anderes Verhalten wünschen.
Ansonsten stören mich Uhren beim Krafttraining, hier hat die Apple Watch sogar den Vorteil, dass Sie schlanker und leichter ist als die Ambit. Diese punktet jedoch dadurch, das man lediglich den Brustgurt tragen muss und die Uhr in die Ecke legen kann um Pulsgesteuert zu trainieren.

Der Rest (aus sportlicher Sicht)

Als ITler finde ich die Erinnerung ans gelegentliche Aufstehen sehr nett. Aber wenn ich morgen einen 1,5h Lauf gemacht habe, möchte auch nicht 30min danach erinnert werden, dass ich unbedingt aufstehen muss!!!1111 Auch sei erwähnt, das die Zeitmessung der “Stehzeit” wohl vollkommen willkürlich ist, anders kann ich mir nicht erklären wie ich um 10.00Uhr morgens schon 12h Stehzeit haben kann. Gleiches gilt im übrigen für die Messung der Übungen. Hier bringt das Aufstehen am morgen manchmal schon 10min Bonus…

Der Schrittzähler bringt auch Licht ins dunkel wieviel man sich wirklich unter Tag bewegt. Hier auf 10.000 Schritte zu kommen, ohne das man Laufen war ist nämlich gar nicht so einfach.

Fazit

Für ambitionierte Sportler gibt es sicherlich sehr viele bessere Sportuhren am Markt als die Apple Watch. Für jemanden der mit dem Sport anfangen will und bereits ein Watch besitzt: Super, raus mit Dir und leg los! Sobald das Training jedoch ambitionierter wird würde ich jedem sofort so einem, Gerät mit Brustgurt raten, hier ist die Pulsmessung wesentlich exakter als an der Hand.
Persönlich nutze ich die Watch nur noch beim Schwimmen, hier sind die Pulswerte und das erkennen der Schwimmstile für mich nicht wichtig. Stattdessen lege ich wert auf eine kleine Schlanke Uhr und das ist die Apple Watch im gegensatz zu Suunto Ambit mit Sicherheit!

Skitour: Wildspitze

Es ist der 05. Mai und es gab in der letzte Woche viel Neuschnee in dem Bergen. Warum also nicht noch schnell dem zweithöchsten Gipfel in Österreich aufs Dach steigen? Also ab auf die Wildspitze.

Zugegeben, als Tagestour ist das schon recht ambitioniert. Von Nürnberg aus ging es um 04:20Uhr los zur Parkplatz der Pitztaler Gletscherbahnen. Dort verpassten wir leider die erste Gondel (08:30 Uhr) um ein paar Minuten. Mit der nächsten ging es aber hinauf bis zur Mittelbergbahnstation auf 3.273m. Es ist übrigens nicht unbedingt jedermanns Sache, von 300m über Null so schnell auf eine solche Höhe katapultiert zu werden, dass sollte sich auch bei uns noch zeigen…

Von der Bergstation werden bereits die ersten Abfahrtsmeter hinunter zum Mittelbergjoch (3.166m) gemacht – schön, dass die von der langen Fahrt tauben Knochen wieder wachgerüttelt werden.
Vom Joch geht’s kurz, aber knackig, runter auf den Gletscher zum Anfellplatz. Was uns verwundert hat, mit uns waren nur zwei weitere Seilschaften vor Ort. Die gesamte Tour war noch unverspurt. Bei dem Wetter und den Bedingungen hätte ich mir so was im Traum nicht vorstellen können!

Der Tourenverlauf ist indes recht logisch, zunächst geht es flach über den Taschachferner auf den Brochkogel zu, anschließend geht es in einem Linksbogen in Richtung Wildspitze. Bis zum Brochkogel hatten wir das Glück, dass eine Seilschaft vor uns gespurt hat. Ab da mussten wir jedoch ran, da die erste Seilschaft weder Seil, noch Gurt (!) dabeihatte.
Da wir das Gebiet nicht kannten und die Karten mit dem Gletscherstand auch schon in die Jahre gekommen war, haben wir uns angeseilt und die Führung in Richtung Steilstück übernommen. Für dieses wurde das Seil kurz aufgenommen und oberhalb wieder angelegt, den Taschachferner sollte man wegen seiner Spalten nämlich keineswegs unterschätzen.

Spuren auf dem Taschachferner
Spuren auf dem Taschachferner

Das Skidepot liegt auf 3650m von dort ging es unspektakulär auf den Gipfel. Mittlerweile kamen auch immer mehr Seilschaften am Gipfel an, so dass wir beim Abstieg einen kurzen Stau an der einzigen kleinen Kletterstelle der Tour hatten. Da ich allerdings sowieso mit viel mehr Betrieb gerechnet hätte, war mir das vollkommen egal. Vor allem bei dem Kaiserwetter, das wir hatten!

Der Aufstieg direkt vom Skidepot
Der Aufstieg direkt vom Skidepot

Aussicht vom Gipfel
Aussicht vom Gipfel

Die Abfahrt war ein Traum, knietiefer Pulverschnee soweit das Auge reicht. Einzig ein stück Steiler hätte die Abfahrt sein können, ansonsten war es perfekt!

Nach dem kurzen Gegenanstieg hinauf zum Mittelbergjoch ging es über das Skigebiet wieder in Richtung Parkplatz und von dort aus nach Hause.

Power, wohin das Auge sieht...
Power, wohin das Auge sieht…

Fazit

Eine wundervolle Tour, kurz und wenig Anstrengend, wenn einem der Höhenunterschied nichts ausmacht. Ich bin da zum Glück sehr unempfindlich, mein Seilpartner allerdings hatte gegen Ende der Tour doch mit schweren Kopfschmerzen und Schwindel zu kämpfen. Das dämpft den Spaß natürlich enorm.

Skihochtouren in der Silvretta

Der Skitourenwinter war in dieser Saison für mich nicht sonderlich ergiebig. Eine Handvoll Touren, mehr war nicht drin. Zeitmangel, Schneemangel, Tourenpartnermangel und das Wetter machte alle guten Hoffnungen zunichte.
Umso mehr freute ich mich, dass für das geplante Hochtourenwochenende die Zeichen gut standen. Einzig der Schnee machte unsere ursprüngliche Planung, die Hohen Tauern unsicher zu machen, zunichte. Also musste schnell eine Alternative für 4 schöne Tage her, die war schnell gefunden: Silvretta.

Die Silvretta, ein Paradis für Tourengeher
Die Silvretta, ein Paradis für Tourengeher

Montags ging es nach Galtür. Die Anreise über den Fernpass verlief aufgrund des Wochentages relativ Problemfrei und wir standen um 10:00Uhr am Parkplatz des Sportzentrums von Galtür. Von hier aus ging es rund 500m mit den Skiern auf dem Rücken in Richtung Jamtalhütte. Der Anstieg durch das Jamtal ist lang und recht eintönig. 10km und rund 600 Höhenmeter später sind wir endlich auf der Hütte angekommen. Reichlich gargekocht von der hell am Himmel stehenden Sonne. Dies hatte auch zur Folge, dass ich mir schon beim Zustieg die ersten Blasen gelaufen habe. Auch sonst waren meine Skistiefel nicht das, was sie sonst immer waren. Nämlich Bequem.

Scheinbar Endlos...
Scheinbar Endlos…

Die Hütte selbst ist recht unspektakulär. Allerdings kam es uns so vor, als wären alle Mitarbeiter hier recht gestresst. Dies mag allerdings daran gelegen haben, dass die Hütte bis auf den letzten Platz voll belegt war.

Tag 1: Haagspitze (3029m) und Rauher Kopf (3101m)

Nach dem Frühstück, welches auf der Jamtalhütte von 07:00 bis 08:00 Uhr serviert wird, ging es am Dienstag in Richtung Haagspitze. Dazu musste ein netter Lawinenkegel überwunden werden. Der restliche Teil der Route war relativ entspannt. Einzig der Anstieg zur Gipfelscharte war bedingt durch die Steilheit von mehr als 35 Grad und den hartverprassten Schnee kurzeitig aufregend. 
Meine Füße waren jetzt schon hochgradig beleidigt. Ich hatte das Gefühl einen Schuh zu tragen, der mir zwei Nummern zu klein war. Aber es hieß jetzt: Zähne zusammenbeißen und weiter. Weiter heißt in unserem Fall: Abfahrt nach Norden. Der Schnee war, wie zu erwarten, nicht der beste. Wir hatten allerdings die Hoffnung, dass sich das mit steigender Tageszeit bessern würde. So machten wir uns also auf in Richtung Rauher Kopf.

Abstieg von der Haagspitze
Abstieg von der Haagspitze

Nach einer gefühlt ewigen Traverse und einem kurzen Anstieg standen wir auch schon am Skidepot. Hier war für mich dann auch Schluss. Klettern wollte ich mit meinen Füssen an dem Tag nicht mehr. Mein Partner hat es sich allerdings nicht nehmen lassen und ist die letzten 150 Höhenmeter zum Gipfel geklettert. 
Wieder zurück machten wir uns an die Abfahrt in Richtung Wiesbadener Hütte. Das hatte den Vorteil, dass wir südwestseitige Hänge hatten und der Schnee zumindest stellenweise sehr schön zu fahren war.
Die Wiesbadener Hütte ist ein wenig Größer als die Jamtalhütte und trotz der Vollbelegung war das Hüttenpersonal sehr zuvorkommend und freundlich.

Tag 2: Piz Buin (3312m) und Silvrettahorn (3244m)

Frühstück auf der Wiesbadener ist von 6:00 bis 8:00. Durch die sehr sicheren Verhältnisse und die daraus resultierende Möglichkeit, den Tag länger nutzen zu können, machten wir uns erst gegen 8:00 auf den Weg zum Piz Buin, dem Skigipfel in der Silvretta!

Der Piz Buin
Der Piz Buin

Die Tour war kurzweilig, über den Grünen Kopf ging es schnell auf den Gletscher (Seilfrei, Spalten waren Geschlossen), über dessen Becken hinauf zur Buinlücke. Hier wurden Ski gegen Steigeisen und Pickel getauscht und die letzten Meter unschwierig zum Gipfel geklettert. 
Auch hier haben meine Füße zwar rebelliert, aber diesen Gipfel wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Nach dem Abstieg hatten wir noch jede Menge Zeit, so dass wir uns entschlossen, den Ochsengletscher zu traversieren und in Richtung Silvrettahorn aufzusteigen. Beim Skidepot habe ich abermals meinen Partner ziehen lassen und meine Füße entspannt. 
Die Abfahrt war passabel. Mit einem kleinen Gegenanstieg ging es wieder in Richtung Wiesbadener Hütte.

Luftiger Grat am Silvrettahorn
Luftiger Grat am Silvrettahorn

Abfahrt vom Silvrettahorn
Abfahrt vom Silvrettahorn

Tag 3: Dreiländerspitze (3197) und Hintere Jamspitze (3156m)

Neuer Tag, neues Glück. Oder wenn man meinen Füßen glauben darf: neuer Horror. Es ging zuerst auf die Dreiländerspitze, der Weg dorthin ist schnell erledigt. Einzig der letzte Hang vor dem Skidepot war nur mit Harscheisen zu bewältigen. Um ehrlich zu sein, hätte dieser auch leicht nur mit Steigeisen begangen werden können, so hart verprasst war der Schnee. 
Nach dem Skidepot gestaltet sich die Kletterei zum Gipfel recht Luftig, aber nie richtig schwer.

Abstieg von der Dreiländerspitze
Abstieg von der Dreiländerspitze

Nach dem Abstieg erfolgte eine kurze Abfahrt. Schließlich mussten wir über die Tiroler Scharte in Richtung Hinter Jamspitze weiter. Die Scharte selbst ist nicht mehr mit Skiern passierbar. Wir mussten die letzten rund 30 Höhenmeter mit Steigeisen und Pickel zuerst über Trittschnee, dann aber über stellenweise blankes Eis/Stein Raufpickeln.
Der restliche Anstieg zur Jamspitze war schnell erledigt. Brotzeit bei schönstem Sonnenschein, was will man mehr? 
Die Abfahrt hinunter zum und durch das Jamtal war nicht wirklich ein Genuss. Es gab zwar hier und da einen schönen Hang, der Großteil war aber mit einem festen Harschdeckel versehen und/oder extrem zerfahren. Zudem haben meine Füße mittlerweile jede Kommunikation mit mir abgebrochen und einen direkten Draht zu meinem Schmerzzentrum eröffnet.

Abfahrt nach Galtür, ab und an gab es doch noch guten Schnee
Abfahrt nach Galtür, ab und an gab es doch noch guten Schnee

Drei Tage in der Höhe und schon mussten wir rund 1,5km zum Auto laufen. So sehr hat die Sonne im Tal dem Schnee zugesetzt.

Fazit

Die Silvretta ist ein wunderschönes Tourengebiet. Die Touren sind kurzweilig da die Hütten recht hoch und günstig liegen zudem sind die Wege sehr kurz. So kann man in kurzer Zeit viele Gipfel sammeln und hat dabei alles was zu einer Skihochtour gehört: Gletscher, Kletterei und viel Luft unterm Hintern :) 
Den Anstieg über das Jamtal würde ich mir allerdings bei einem weiteren Besuch sparen und direkt über die Bieler Höhe aufsteigen, das erspart einige Kilometer zustieg…
Auch wünsche ich mir für das nächste Mal, dass meine Füße nicht mehr so gequält werden. Dazu werden wohl oder übel ein paar neue Skitourenstiefel fällig.

Wettkampfplanung 2017

Viele leere trinkbecher

Jeder Sportler kennt es, jeder Sportler mag es. Das Gefühl wieder in eine neue Saison starten zu können. Das alte Jahr ist noch nicht ganz zu Ende und schon steckt man mitten in der Wettkampfplanung und Vorbereitung was man den im nächsten Jahr alles anstellen könnte. So auch ich.

Nun, eigentlich könnte der Artikel hier an dieser Stelle aufhören, den für das Jahr 2017 plane ich genau keinen einzigen Wettkampf.Warum fragt Ihr euch? Ganz einfach.

Ich habe die Lust verloren

Nicht die Lust am Sport, sondern die Lust auf Höher, Schneller und Weiter. Im Moment bin ich nicht bereit den zusätzlichen Stress in Form von Zeiteinsatz für das spezifische Training und Startgeld (welches mittlerweile ja auch nicht mehr zu verachten ist) auf mich zu nehmen.

Viele leere trinkbecher
Flasche leer…

Allerdings bin ich hier in einer sehr privilegierten Lage. Den, im Gegensatz zu vielen, brauche ich keine Ziele in Form von Wettkämpfen um Sport machen zu wollen. Mir reicht da mein eigener Kopf um jeden Tag aufs neue die Schwimmsachen zu packen, das Bike auszuführen, oder die Laufschuhe zu schnüren und zu Trainieren. Richtig. Training!
Die Zeiten von Junkmiles sind spätestens seid der Geburt unsere Kindes Geschichte. Wenn ich jetzt raus gehe, mache ich das mit einer genauen Vorstellung von dem, was ich mit meinem Training erreichen möchte. Das ist ein Punkt den ich sehr zu Schätzen weiß. Ich arbeite ja nicht mehr auf den einen Saisonhöhepunkt zu, sondern befinde mich das ganze Jahr über in einer, sagen wir, “guten körperlichen Verfassung”.

Auch muss ich mir nicht mehr beweisen, das was ich bisher erreichen wollte habe ich geschafft. Mal besser, mal schlecht, wenn juckt es? Da gibt es nur noch eine Sache…

Die Teilnahme Norse- oder Swissman

Einer dieser beiden Wettkämpfe wird mich nochmals zwingen, von meiner oben erklärten Meinung zurückzutreten und nochmals richtig gezielt zu Trainieren. Beide Wettkämpfe haben ihren eigenen Charme, fernab von Bestzeiten zählt hier noch der Wille über sich hinauswachsen zu müssen, um den Kampf gegen sich und die Uhr (diesmal ist die Cut-Off Zeit gemeint) zu gewinnen.

Der Norseman “lockt” mit 12-14 Grad kalten Wasser, einem einsamen Ritt über die Hochebenen in Norwegen und zum Schluss darf man nach 27km einlaufen zum Ziel auf dem Gaustatoppen abbiegen.

Der Swissman startet dagegen verhältnismäßig warm im Isle di Brissagio, aber dann zeigt einem der Swissman die Zähne: Über Gotthard- Furka- und Grimselpass hat alleine die Radstrecke einiges an Höhenmetern zu bieten. Dem aber nicht genug, führt der Marathon am Ende auf die kleine Scheidegg. Insgesamt sind es rund 5500 Höhenmeter. Kein kleines Brett.

Warum diese Beiden?

Schwer zu sagen, an sogenannten Extreme Triathlons gibt es ja mittlerweile keinen Mangel, aber ich mag Norwegen mit seiner Wildheit und seinen Wetterkapriolen und ich mag die Schweiz, Heimat einiger sehr schöner und lohnender Gipfel :)

Kurzum, ich kann es nicht genau sagen, aber einer dieser beiden soll es nochmals werden. Aber nicht nächstes Jahr.

Zum einen sind die Lotterien (ja, sowas gibt es) bereits geschlossen und zum anderen habe ich für nächstes Jahr andere Highlights geplant. Jedoch keine Wettkämpfe und schon gar nicht solche Brocken wie die oben genannten.

Stryd Laufsensor – Ein Erfahrungsbericht

Running with Power - na hoffentlich!
Running with Power – na hoffentlich!

Was beim Radfahren zur Trainings- und Wettkampfsteuerung schon lange gang und gäbe ist, soll nun auch beim Laufen einen entscheidenden Vorteil bringen: die Leistungsmessung. Genau das ermöglicht der  Stryd. Da ist ein Sensor für einen Brustgurt, der neben der Herzfrequenz noch Dinge wie Lauftechnik / Laufeffizienz und eben die gelaufene Leistung messen kann.

Hype, oder nützlich? Dieser Frage bin ich in den letzten vier Wochen, in denen ich den Stryd nutzen konnten, nachgegangen.

Die Hardware

Wie eingangs beschrieben, ist das Stryd ein Brustgurt. Der Sensor ist dabei in etwa so groß wie die der alten Polar Brustgurte (die älteren unter euch mögen sich erinnern) allerdings ein wenig dicker. Aber das stört eigentlich nicht sonderlich. Der Gurt ist ein Standard Nylongurt, leicht zu verstellen und tut was er soll.

Stryd - Sensor
Der Sensor ist, im Vergleich mit Suunto und Polar, sehr groß

Das Setup

Der erste Betrieb vom Stryd erfolgte mangels passender Uhr (Suunto Ambit wird erst ab Version 3 unterstützt) über die iOS App.

Nach dem Runterladen wird via Bluetooth eine Verbindung zum Gurt aufgebaut. Hier sollte man aber peinlich drauf achten, dass der Gurt erst kurz vor dem Verbinden angelegt wird. Sonst schlägt das Pairing fehl.

Die App ist recht spärlich und auf das nötigste reduziert, dies soll aber kein Nachteil sein. Nach einem Firmware Update des Stryd möchte die App eine Leistungsbestimmung durchführen. Das Ergebnis ist der Leistungswert den man über 60min zu leisten in der Lage ist. Hierfür werden verschiedene Strecken in jeweils maximaler Geschwindigkeit absolviert und darauf der Wert errechnet. Hier wurde ich aus Sicht eines Trainers zum ersten Mal stutzig. Der Test sah wie folgt aus:

  • 10min Ein
  • 800m Easy Pace Run
  • 10min Aufwärmen
  • 1200m Vollgas
  • 30min Erholung
  • 2400m Vollgas
  • 10min Aus

Es mag ja den ein oder anderen geben, der dieses Programm tatsächlich durchgezogen hat, aber ehrlich gesagt, fehlen mir hier viele Faktoren, die einen richtigen Test ausmachen. Zum Beispiel: Warum 2x Aufwärmen, bzw. Einlaufen? Was soll der 800m-Lauf? Warum sind keine STLs geplant? Welchen Sinn hat ein 30min Erholungslauf vor einem weiteren Maximal-Test?

Fragen über Fragen, auf die mir Stryd eine Antwort schuldig bleibt.

Fazit zum Setup: Einrichtung läuft relativ problemlos, wenn man weiß wie, aber der Test ist für mich ein ziemlicher Witz.

In der Praxis

Vorab sei erwähnt, dass ich Leute, die Ihr Training ausschließlich mit dem Smartphone aufzeichnen, nicht verstehen kann. Ich für meinen Teil habe regelmäßig vergessen zu Starten, zu Beenden und Pause zu drücken. Da ist mir eine Uhr wesentlich lieber. Die Funktion 2x schnell auf den Stryd zu tappen, die im Intro für den Test erwähnt wird, scheint auch nur dort zu funktionieren – warum?

Nun, was bringen mit jetzt die Leistungsdaten genau?

Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Für die Statistik-Fanatiker unter euch ist es ein neue Wert zum Abspeichern. Aber beim Laufen, vor allem in Verbindung mit dem Smartphone bringt mir der Wert nichts. Warum? Der einfachste Grund ist der, dass ich beim Laufen Musik oder Podcasts höre. Das heißt, das Gebabbel der Stryd Stimme wurde von mir gleich nach dem ersten Test abgestellt. Somit waren die Daten für mich nur noch nachträglich ersichtlich. Das ginge auch anders.

Ansonsten habe ich den Leistungswerten keinen Mehrwert entzogen. Soll heißen, wenn ich einen Tempolauf, nach alter Manier mit Pace oder HF durchgeführt habe, wusste ich am Ende zwar wie viel Watt ich dabei erzeugt habe, aber mehr auch nicht.

Andersrum nach dieser Wattzahl einen Lauf durchzuführen habe ich später im Test, als ich in den Besitz einer Ambit 3 Peak gekommen bin, auch durchgeführt. Aber das Ergebnis war weder schneller, noch sonst irgendwie abweichend zu dem, was der erste Lauf gebracht hat. Sicherlich ist es am Berg interessant zu sehen, in welcher Art Leistung und Puls miteinander korrelieren. Aber einen Gewinn an Erkenntnis für mein Training habe ich dadurch nicht. Dazu ist ein Lauf in der Regel viel zu variantenreich in Bezug auf seine Topologie und anderer externer Einflüsse, wie zum Beispiel das körperliche Befinden.

Wie schon erwähnt, habe ich ab der zweiten Woche den Stryd mit eine Suunto Ambit 3 verwendet. Deutlich angenehmer in Bezug auf die Verwendung. Aber, warum der Stryd nur als HF oder als Leistungsmesser verwendet werden kann, ist mir bis heute ein Rätsel. Bei mir lief das Setup nur mit jeweils einem der beiden Werte. Das hieß für mich auch, einen zusätzlichen HF-Gurt zum Stryd zu benutzen, um an alle auszuwertenden Daten zu kommen.
Hier kann man auf ein, seit November letzen Jahres angekündigtes Firmware Update hoffen, welches diesen Fehler beheben soll. Ansonsten gab es keinerlei Auffälligkeiten in Kombination mit der Uhr.

Ausgewertet wurden meine Trainings übrigens mithilfe von Rubitrack, dies holt sich die Daten direkt vom Movescount, dem Dienst von Suunto. Der Stryd eigene Dienst lässt sich in Movescount sehr einfach als zusätzliche Quelle einrichten und somit stehen die Daten auch wieder Rubitrack zur Verfügung.

Fazit

Für mich bleibt der Stryd eine nette Spielerei, mehr nicht. Das Trainieren nach Leistung beim Laufen ist meines Erachtens viel differenzierter zu sehen als das beim Radfahren und somit schwer miteinander zu vergleichen.

Die anderen Werte wie die Kadenz liefert mir die Ambit von Haus aus mit. Wie eine Beurteilung der Laufeffizienz (= Bodenkontaktzeiten) erfolgt, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Dafür sitzt der Sensor meiner Meinung nach (bin kein Physiker!) an der falschen Stelle. So können allenfalls Hypothesen aufgestellt werden. Mehr auch nicht.

Für 249,- Euro ist es also ein sehr teures Spielzeug. Dafür bekommt man schon fast zwei paar neue Laufschuhe und die machen gegebenenfalls wirklich schneller.

Für die Transparenz: Der Stryd wurde mir von der Firma BikeFast kostenlos für den Testzeitraum zur Verfügung gestellt. Dies hat aber auf den Inhalt des oben geschriebenen Textes keinerlei Einfluss.

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an BikeFast!

Lehrgang Funktionelles Training

Functional Training Vor kurzem bin ich wieder in den Genuss einer interessanten Fortbildung gekommen. Diese wurde vom BLSV ausgerichtet und diente mir zur Verlängerung meiner diversen Trainerlizenzen. Funktionelles Training, oder auch Functional Training war das Thema und es gab in zwei Tagen viele Praktische Übungen und in der Theorie den entsprechenden Hintergrund dazu.
Nachdem das Thema Stabi-Training – zum Glück – mehr und mehr an Aufmerksamkeit gewinnt (vom werten Herrn Firlus mal abgesehen…) fand ich eine solide Ausbildungsbasis ganz interessant.

Was steckt dahinter?

In der Theorie trainiert man beim Funktionellen Training nicht einzelne Muskeln, sondern komplette Muskelgruppen. Durch Kombinationen können so mehrere Elemente wie Kraft, Stabilität, Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer gleichsam entwickelt werden.

Das Ziel sollte eine ausgeglichene Verteilung der unterschiedlichen Ausprägungen darstellen. Denn erst durch das effektive Zusammenspiel von Muskeln und Muskelgruppen können auch komplexe Bewegungen, wie zum Beispiel beim Laufen und Schwimmen ohne Ausweichbewegung ausgeführt werden. Weiterhin werden quasi beiläufig die Gelenke stabilisiert, da wir sehr viel mit der Tiefenmuskulatur arbeiten.

Weitere Vorteile dieser Art des Trainings: Es ist abwechslungsreich, erfordert wenig Geräte, hat eine hohe Effizienz und steigert die Körperwahrnehmung und die Tiefensensibilität. Vor allem die letzten Punkte werden beim Maschinentraining vollkommen vernachlässigt.

Tipps zur Durchführung

Übungsideen gibt es im Netz viele zu finden, daher spare ich mir hier eine detaillierte Beschreibung. Als Tipps solltet Ihr aber folgendes beachten:

  • instabile Unterlage, wie zum Beispiel ein Balance Pad, oder eine gerollte Matte verwenden
  • 8-16 Wiederholungen, oder 20-60 Sekunden Ausführungsdauer
  • lange Pausen vermeiden
  • in den Pausen runter von der Matte/dem Pad!
  • lieber 4×15 Minuten pro Woche als einmalig 1 Stunde
  • auch hier gilt: WarmUp nicht vergessen

Neben dem Balance Pad, ist ein Redondo Ball noch erwähnenswert. Mit ihm lässt sich nochmals mehr Abwechslung ins Training bringen. Wovon ich persönlich nicht viel halte: Brasils, XCOs oder Raktoren. Das Geld dafür kann man sich getrost sparen und lieber in einen Schwingstab investieren.

Mit diesen Hilfsmitteln lässt sich eines vermeiden: Langweile durch permanentes Wiederholen der gleichen Übungsabfolgen. Denn gerade im Funktionellen Training ist es wichtig, dass der Köper sich nicht so schnell anpassen soll.

Viel Spaß beim Ausprobieren und glaubt mir, es hilft euch weiter, egal welchen Sport ihr betreibt.

Eine Meinung zur Trainingsanalyse

Das Bild des Sportler™ ist von Haus aus meist mit diversen Klischees behaftet und oft bedient er selbige auch mit einem Fleiß, der so manchem beim Training echt weiterhelfen würde…
Ein solches wäre zum Beispiel der Drang, alle Arten der sportlichen Aktivitäten aufzuzeichnen und zu dokumentieren. Vom Zählen der Schritte bis zum Bahnenzählen im Wasser wird alles notiert was nicht Niet und Nagelfest ist. Notwendig oder nicht? Ist das hier die Frage? Wir werden sehen…

Sportler mit Diagramm zur Trainingsanalyse
Credit: lumesse.typepad.com

Generell ist gegen die Dokumentation des Trainings nichts einzuwenden, im Gegenteil. Aus Sicht eines Trainers begrüße ich es sogar! Wenn es richtig gut läuft, lassen sich aus solchen Trainingstagebüchern richtig gute Informationen gewinnen und – vor allem – verwerten. Ohne den letzten Schritt bleibt jedoch nicht viel, außer vielleicht irgendwann seinen Enkeln Schwarz auf Bildschirm berichten zu können, was man früher zu leisten im Stande war. Auch bringen dann die ganzen High-Tech Uhren, Sportracker und Gadgets letztendlich nur eines: Frust. Frust deshalb, weil in der Zeit, in der das entsprechende Gerät installiert und konfiguriert wird, hätte man problemlos die Bestzeit auf seiner Hausrunde pulverisieren können. Im Ernst – ich habe auf einer Fortbildung einen Vertreter der Spezies “All Data belongs to me” getroffen, der brauchte vor einem stinknormalen Trainingslauf ganze 10 Minuten bis seine diversen Gadgets mit gefühlt 1kg Zusatzgewicht einsatzbereit waren.

Der Nutzen

Wie bereits gesagt, ist die Verwendung der diversen Geräte auf dem Markt per se nicht schlechtes. Es sollte aber vorab klar sein, was ich damit erreichen möchte. Dazu zählen zum Beispiel die Kontrolle des Trainingsfortschrittes und die daraus resultierende Steuerung des Trainings. Dafür ist nicht viel notwendig. Puls, Zeit Strecke und das persönliche Empfinden sind meiner Meinung nach die wichtigsten Indikatoren. Für die Ambitionierten vielleicht auch noch die Leistung (auf dem Rad). All dies lässt sich prima mit einer einfachen GPS-Sportuhr erledigen. Alles Weitere ist Bonusmaterial, das dem Ego hilft, aber sonst auch keinem1. Wenn ihr euch jetzt auch noch die Zeit nehmt, um diese Uhr und ihre, wahrscheinlich, reichhaltigen Funktionen kennenzulernen, seid Ihr auf dem richtigen Weg und es steht einer guten Auswertung nicht mehr im Weg.

Wozu dann der ganze Rest fragt Ihr euch? Die diversen Online-Portale, die ganzen Schrittzähler, Schwimmbahnenzähler und was es nicht alles gibt. Persönlich habe ich keine Idee dazu, Ihr vielleicht?


  1. sofern Ihr das Prädikat “Hobbysportler” tragt.