13 Monate Laufpause

Ziemlich genau vor 13 Monaten ist „Es“ passiert. „Es“ bescherte mir eine Laufpause. „Es“ beim Namen zu nennen fällt mir schwer, denn ich muss gestehen, bis heute weiß ich nicht hundertprozentig was „Es“ überhaupt war. Aber ich weiß wie „Es“ sich angefühlt hat: Schmerzhaft!
Die Eltern unter euch kennen eventuell das Gefühl Barfuß auf einen Legostein zu treten. Genau dieses Gefühl hatte ich im linken Fuß. So ziemlich bei jedem Schritt.
Den Auslöser dafür kenne ich, wie geschrieben, bis heute nicht. Aber es schmerzte gewaltig.

Lego-Terror-Forces
Lego-Terror-Forces

Die Odyssee beginnt

Was folgt ist ein kurzer Abriss der Ereignisse die mich die letzten 13 Monate daran gehindert haben Laufen zu gehen.

Mein erster Besuch beim Hausarzt endete relativ schnell: Der Physio wird’s schon richten, ist bestimmt was Muskuläres.
Teaser: War es nicht. Die Besuche beim Physiotherapeuten haben sich bis heute als extrem scherzhaft in mein Hirn gebrannt.
Zweiter Versuch: Diesmal sollte es eine einwöchige IBU-„Kur“ richten. Tat es aber nicht.
Also wieder hin, diesmal gab es eine Überweisung zum Facharzt. Als Kassenpatient wartet man ja schon mal etwas länger, aber ich bin ja geduldig…
Der Facharzt, ein Fachmann für Sportmedizin, schloss erst mal diverse Blockaden, oder Brüche im Fuß kategorisch aus. Ein gemachtes Röntgenbild war auch unauffällig und somit war der Verdacht auf einen Fersensporn auch vom Tisch.

Es könnte also nur eine Plantarfasziitis sein. Was nun? Pause und Abwarten waren seine Tipps. Wird schon wieder.
Wurde es aber nicht. Die Schmerzen waren mal mehr, mal weniger und korrelierten ziemlich genau mit der Anzahl der am Tag zurückgelegten Schritte. Waren diese >=8000 konnte ich sicher sein, dass ich am nächsten Tag wieder humpeln würde. Blieb ich unter der Marke, war es eigentlich okay. Eigentlich hieß aber auch: Laufen? No way!
Eine zweite Meinung erfolgte ca. 1 Monaten nach dem ersten Facharzt Besuch. Genau mit dem gleichen Ergebnis wie beim Ersten.

Die Zeit verging…

… und meine Laune sackte zunehmend ins Bodenlose. Mittlerweile waren 4 Monate vergangen und es hatte sich nichts maßgebliches verändert.
Um meinem Glück ein wenig nachzuhelfen, machte ich einen Termin bei einem Sportarzt für Privatpatienten.
Dieser hat sich erst mal unendlich viel Zeit genommen, mich nach meinem sportlichen tun gefragt, sich den Fuß genau angeschaut und einen Ultraschall gemacht. Auch haben wir versucht eine Ursache zu finden woher „Es“ kommen könnte. Letztendlich bliebt aber nur eines: Ein Bild musste her!
Da ich nicht Krösus bin und ein MRT mal eben aus eigener Tasche zahlen möchte bin ich also zum Hausarzt und hab mir dort die entsprechende Überweisung besorgt. Ihr fragt euch, warum erst jetzt? Ehrlich, ich mich rückblickend auch!

„Es“ hat einen Namen

Und der war nicht Plantarfasziitis, sondern schlichtweg: „3cm langer Längsriss in der Plantarfaszie“. Begleitet wurde der mit massiven Entzündungserscheinungen im umließenden Gewebe. Danke auch. Mitgeteilt hat mir das wieder mein Hausarzt der wie ich ziemlich erstaunt über die Diagnose war. Da ich keine Lust auf den Kassenorthopäden hatte, bin ich gleich wieder zum Privaten. Da hatte ich so wie so noch einen Besuch „frei“.
Der Doc und ich waren schnell einer Meinung. Eine defensive Behandlung mit Schonung des Fußes ist der Infektion mit Kortison an die entsprechenden Stellen vorzuziehen. Auch hatte ich wenig Lust den Fuß 6-Wochen lang komplett(!) ruhig zu stellen. Dies schließt nämlich auch das anhängende Bein mit ein.
Über den Verschreibungsumweg über den Hausarzt ging es also nun zum Orthopädieschuhmacher. Dieser hat spezielle Einlagen verpasst die die belastete Stelle meines linken Fußes weitestgehend schonen sollten.

Was lange wärt

Rund 5 Monate, nachdem ich die Einlagen bekommen hatte, war ich nahezu schmerzfrei. Es gab zwar das ein oder andere Mal das Gefühl, dass noch etwas wehtun würde. Bevor ich aber blindlings wieder anfange, den Fuß zu belasten wollte ich Gewissheit. Nur weil ich jetzt die Füße nicht nochmals ein paar Tage stillhalten konnte, wollte ich mir nicht wieder 12 Monate Zwangspause einhandeln.
Also nochmals zum Hausarzt. Dieser sah meinen Zweifel und hat mich gleich nochmals ins MRT gesteckt. Diagnose: Vollständige Ausheilung des Risses. Was bleibt ist nur eine Narbe. Mit dieser Diagnose habe ich gleich einen Tag später die Laufschuhe geschnürt und bin locker 5 km gejoggt. Das war genau 13 Monate nachdem „Es“ sich zum ersten mal gemeldet hat.

2 comments On 13 Monate Laufpause

  • Hi Alex,
    solche langwierigen Verletzungen sind wirklich das schlimmste für einen leidenschaftlichen Sportler.
    Ich hatte auch lange mit einer FUßverletzung mit mehreren Operationen zu kämpfen und bin nach über drei Jahren nach der ersten OP zum ersten Mal wieder beinahe auf dem Stand bevor die Probleme begonnen haben.
    Ich hoffe es hat sich bei Dir gut entwickelt und nicht wieder verschlimmert!
    Liebe Grüße
    Jahn

    • Hallo Jahn,

      Danke der Nachfrage. Habe den Fuß bisher wieder gut im Griff. Laufe aber derzeit auch nur rund 40km pro Woche maximal.

      Cheers
      Alex

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