Mein sportliches Jahr 2020

Bei Aufstieg auf die Trettachspitze

Ja, 2021 ist schon fast zwei Monate alt, dennoch möchte ich hier nochmals aus sportlicher Sicht auf das Jahr 2020 zurückblicken. Nicht nur Corona habt bei mir einige Verändert, sondern auch meine private Situation. Mit zwei Kindern ist ein strukturiertes Training, sofern man die Familie nicht nur als Beiwerk betrachtet, meiner Meinung nach nicht mehr realisierbar.

So habe ich auch im gesamten Jahr keinerlei Wettkämpfe, oder Challenges bestritten und mich im Kern darauf fokussiert einigermaßen Fit zu bleiben.

Das funktioniert in meinem Fall auch gut, ich bin in punkto Motivation nicht unbedingt auf Ziele angewiesen und bekomme meinen Hintern auch so hoch. Aber richtig Dampf machen kommt dann natürlich nicht infrage …

Generell lässt sich für 2020 folgendes Festhalten:

  • So wenig wie in diesem Jahr habe ich die letzten 20 Jahre nicht trainiert. Gründe dafür: Siehe oben :)
  • Schwimmen war ich so gut wie gar nicht. Das lag an Corona und an einem Impingement-Syndrom an dem ich leider immer noch rumlaboriere
  • rund 75 % (!) meines Trainings fand in den Morgenstunden zwischen 05:00 Uhr und 08:00 Uhr statt (Familienkompatibel)

Meine Ziele für 2021

  • Wieder an die alte Radform anzuknüpfen. Das mit weniger Umfang und mehr Qualität im Training.
  • Wieder mehr Stabi- und Mobilitätstraining einbauen (so wichtig und doch eines der Dinge die als Erstes hinten runterfallen)
  • Eine schöne Hochtour wäre mal wieder was, ob Sommer oder Winter ist mir dabei relativ egal

Die harten Fakten für 2020

710 Stunden Sport. Das ganze Verteilt sich auf:

  • 1.600 km Laufen
  • 4.500 km Rad (Schwerpunkt hier: Rennrad, Gravel)
  • 29 km Schwimmen
  • 18 h Rudern (Indoor, als Alternative zum Schwimmen…)
  • 10 h Skitouren
  • 30 h Bergsteigen (inkl. Zu- und Abstieg)
  • 15 h Krafttraining

Bin ich damit zufrieden? Unter den gegebenen Umständen schon. Was mir aber definitiv fehlt, sind die Berge und Schnee. So wenig Schneekontakt habe ich seit ich Skifahre nicht mehr.

Aktuell ist der Sport für mich der beste Ausgleich zur Arbeit und die Chance vor die Türe zu kommen. Dafür, dass ich das nahezu Verletzungsfrei im letzten Jahr machen konnte bin ich sehr dankbar.

Worauf freue ich mich dieses Jahr am meisten?

Geplant ist im April eine Tour in Richtung Mont Blanc, ob das allerdings Coronabedingt stattfinden und auch noch, mangels spezifischen Trainings, von erfolg gekrönt sein wird, steht auf einem anderen Blatt …

Ansonsten würde es mich Wahnsinnig freuen die erste Hüttentour mit der ganzen Familie machen zu können. Bisher waren wir maximal zu dritt Unterwegs und das soll sich hoffentlich bald ändern. :)

Wettkampfplanung 2017

Viele leere trinkbecher

Jeder Sportler kennt es, jeder Sportler mag es. Das Gefühl wieder in eine neue Saison starten zu können. Das alte Jahr ist noch nicht ganz zu Ende und schon steckt man mitten in der Wettkampfplanung und Vorbereitung was man den im nächsten Jahr alles anstellen könnte. So auch ich.

Nun, eigentlich könnte der Artikel hier an dieser Stelle aufhören, den für das Jahr 2017 plane ich genau keinen einzigen Wettkampf.Warum fragt Ihr euch? Ganz einfach.

Ich habe die Lust verloren

Nicht die Lust am Sport, sondern die Lust auf Höher, Schneller und Weiter. Im Moment bin ich nicht bereit den zusätzlichen Stress in Form von Zeiteinsatz für das spezifische Training und Startgeld (welches mittlerweile ja auch nicht mehr zu verachten ist) auf mich zu nehmen.

Viele leere trinkbecher
Flasche leer…

Allerdings bin ich hier in einer sehr privilegierten Lage. Den, im Gegensatz zu vielen, brauche ich keine Ziele in Form von Wettkämpfen um Sport machen zu wollen. Mir reicht da mein eigener Kopf um jeden Tag aufs neue die Schwimmsachen zu packen, das Bike auszuführen, oder die Laufschuhe zu schnüren und zu Trainieren. Richtig. Training!
Die Zeiten von Junkmiles sind spätestens seid der Geburt unsere Kindes Geschichte. Wenn ich jetzt raus gehe, mache ich das mit einer genauen Vorstellung von dem, was ich mit meinem Training erreichen möchte. Das ist ein Punkt den ich sehr zu Schätzen weiß. Ich arbeite ja nicht mehr auf den einen Saisonhöhepunkt zu, sondern befinde mich das ganze Jahr über in einer, sagen wir, “guten körperlichen Verfassung”.

Auch muss ich mir nicht mehr beweisen, das was ich bisher erreichen wollte habe ich geschafft. Mal besser, mal schlecht, wenn juckt es? Da gibt es nur noch eine Sache…

Die Teilnahme Norse- oder Swissman

Einer dieser beiden Wettkämpfe wird mich nochmals zwingen, von meiner oben erklärten Meinung zurückzutreten und nochmals richtig gezielt zu Trainieren. Beide Wettkämpfe haben ihren eigenen Charme, fernab von Bestzeiten zählt hier noch der Wille über sich hinauswachsen zu müssen, um den Kampf gegen sich und die Uhr (diesmal ist die Cut-Off Zeit gemeint) zu gewinnen.

Der Norseman “lockt” mit 12-14 Grad kalten Wasser, einem einsamen Ritt über die Hochebenen in Norwegen und zum Schluss darf man nach 27km einlaufen zum Ziel auf dem Gaustatoppen abbiegen.

Der Swissman startet dagegen verhältnismäßig warm im Isle di Brissagio, aber dann zeigt einem der Swissman die Zähne: Über Gotthard- Furka- und Grimselpass hat alleine die Radstrecke einiges an Höhenmetern zu bieten. Dem aber nicht genug, führt der Marathon am Ende auf die kleine Scheidegg. Insgesamt sind es rund 5500 Höhenmeter. Kein kleines Brett.

Warum diese Beiden?

Schwer zu sagen, an sogenannten Extreme Triathlons gibt es ja mittlerweile keinen Mangel, aber ich mag Norwegen mit seiner Wildheit und seinen Wetterkapriolen und ich mag die Schweiz, Heimat einiger sehr schöner und lohnender Gipfel :)

Kurzum, ich kann es nicht genau sagen, aber einer dieser beiden soll es nochmals werden. Aber nicht nächstes Jahr.

Zum einen sind die Lotterien (ja, sowas gibt es) bereits geschlossen und zum anderen habe ich für nächstes Jahr andere Highlights geplant. Jedoch keine Wettkämpfe und schon gar nicht solche Brocken wie die oben genannten.

Stryd Laufsensor – Ein Erfahrungsbericht

Running with Power - na hoffentlich!
Running with Power – na hoffentlich!

Was beim Radfahren zur Trainings- und Wettkampfsteuerung schon lange gang und gäbe ist, soll nun auch beim Laufen einen entscheidenden Vorteil bringen: die Leistungsmessung. Genau das ermöglicht der  Stryd. Da ist ein Sensor für einen Brustgurt, der neben der Herzfrequenz noch Dinge wie Lauftechnik / Laufeffizienz und eben die gelaufene Leistung messen kann.

Hype, oder nützlich? Dieser Frage bin ich in den letzten vier Wochen, in denen ich den Stryd nutzen konnten, nachgegangen.

Die Hardware

Wie eingangs beschrieben, ist das Stryd ein Brustgurt. Der Sensor ist dabei in etwa so groß wie die der alten Polar Brustgurte (die älteren unter euch mögen sich erinnern) allerdings ein wenig dicker. Aber das stört eigentlich nicht sonderlich. Der Gurt ist ein Standard Nylongurt, leicht zu verstellen und tut was er soll.

Stryd - Sensor
Der Sensor ist, im Vergleich mit Suunto und Polar, sehr groß

Das Setup

Der erste Betrieb vom Stryd erfolgte mangels passender Uhr (Suunto Ambit wird erst ab Version 3 unterstützt) über die iOS App.

Nach dem Runterladen wird via Bluetooth eine Verbindung zum Gurt aufgebaut. Hier sollte man aber peinlich drauf achten, dass der Gurt erst kurz vor dem Verbinden angelegt wird. Sonst schlägt das Pairing fehl.

Die App ist recht spärlich und auf das nötigste reduziert, dies soll aber kein Nachteil sein. Nach einem Firmware Update des Stryd möchte die App eine Leistungsbestimmung durchführen. Das Ergebnis ist der Leistungswert den man über 60min zu leisten in der Lage ist. Hierfür werden verschiedene Strecken in jeweils maximaler Geschwindigkeit absolviert und darauf der Wert errechnet. Hier wurde ich aus Sicht eines Trainers zum ersten Mal stutzig. Der Test sah wie folgt aus:

  • 10min Ein
  • 800m Easy Pace Run
  • 10min Aufwärmen
  • 1200m Vollgas
  • 30min Erholung
  • 2400m Vollgas
  • 10min Aus

Es mag ja den ein oder anderen geben, der dieses Programm tatsächlich durchgezogen hat, aber ehrlich gesagt, fehlen mir hier viele Faktoren, die einen richtigen Test ausmachen. Zum Beispiel: Warum 2x Aufwärmen, bzw. Einlaufen? Was soll der 800m-Lauf? Warum sind keine STLs geplant? Welchen Sinn hat ein 30min Erholungslauf vor einem weiteren Maximal-Test?

Fragen über Fragen, auf die mir Stryd eine Antwort schuldig bleibt.

Fazit zum Setup: Einrichtung läuft relativ problemlos, wenn man weiß wie, aber der Test ist für mich ein ziemlicher Witz.

In der Praxis

Vorab sei erwähnt, dass ich Leute, die Ihr Training ausschließlich mit dem Smartphone aufzeichnen, nicht verstehen kann. Ich für meinen Teil habe regelmäßig vergessen zu Starten, zu Beenden und Pause zu drücken. Da ist mir eine Uhr wesentlich lieber. Die Funktion 2x schnell auf den Stryd zu tappen, die im Intro für den Test erwähnt wird, scheint auch nur dort zu funktionieren – warum?

Nun, was bringen mit jetzt die Leistungsdaten genau?

Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht. Für die Statistik-Fanatiker unter euch ist es ein neue Wert zum Abspeichern. Aber beim Laufen, vor allem in Verbindung mit dem Smartphone bringt mir der Wert nichts. Warum? Der einfachste Grund ist der, dass ich beim Laufen Musik oder Podcasts höre. Das heißt, das Gebabbel der Stryd Stimme wurde von mir gleich nach dem ersten Test abgestellt. Somit waren die Daten für mich nur noch nachträglich ersichtlich. Das ginge auch anders.

Ansonsten habe ich den Leistungswerten keinen Mehrwert entzogen. Soll heißen, wenn ich einen Tempolauf, nach alter Manier mit Pace oder HF durchgeführt habe, wusste ich am Ende zwar wie viel Watt ich dabei erzeugt habe, aber mehr auch nicht.

Andersrum nach dieser Wattzahl einen Lauf durchzuführen habe ich später im Test, als ich in den Besitz einer Ambit 3 Peak gekommen bin, auch durchgeführt. Aber das Ergebnis war weder schneller, noch sonst irgendwie abweichend zu dem, was der erste Lauf gebracht hat. Sicherlich ist es am Berg interessant zu sehen, in welcher Art Leistung und Puls miteinander korrelieren. Aber einen Gewinn an Erkenntnis für mein Training habe ich dadurch nicht. Dazu ist ein Lauf in der Regel viel zu variantenreich in Bezug auf seine Topologie und anderer externer Einflüsse, wie zum Beispiel das körperliche Befinden.

Wie schon erwähnt, habe ich ab der zweiten Woche den Stryd mit eine Suunto Ambit 3 verwendet. Deutlich angenehmer in Bezug auf die Verwendung. Aber, warum der Stryd nur als HF oder als Leistungsmesser verwendet werden kann, ist mir bis heute ein Rätsel. Bei mir lief das Setup nur mit jeweils einem der beiden Werte. Das hieß für mich auch, einen zusätzlichen HF-Gurt zum Stryd zu benutzen, um an alle auszuwertenden Daten zu kommen.
Hier kann man auf ein, seit November letzen Jahres angekündigtes Firmware Update hoffen, welches diesen Fehler beheben soll. Ansonsten gab es keinerlei Auffälligkeiten in Kombination mit der Uhr.

Ausgewertet wurden meine Trainings übrigens mithilfe von Rubitrack, dies holt sich die Daten direkt vom Movescount, dem Dienst von Suunto. Der Stryd eigene Dienst lässt sich in Movescount sehr einfach als zusätzliche Quelle einrichten und somit stehen die Daten auch wieder Rubitrack zur Verfügung.

Fazit

Für mich bleibt der Stryd eine nette Spielerei, mehr nicht. Das Trainieren nach Leistung beim Laufen ist meines Erachtens viel differenzierter zu sehen als das beim Radfahren und somit schwer miteinander zu vergleichen.

Die anderen Werte wie die Kadenz liefert mir die Ambit von Haus aus mit. Wie eine Beurteilung der Laufeffizienz (= Bodenkontaktzeiten) erfolgt, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Dafür sitzt der Sensor meiner Meinung nach (bin kein Physiker!) an der falschen Stelle. So können allenfalls Hypothesen aufgestellt werden. Mehr auch nicht.

Für 249,- Euro ist es also ein sehr teures Spielzeug. Dafür bekommt man schon fast zwei paar neue Laufschuhe und die machen gegebenenfalls wirklich schneller.

Für die Transparenz: Der Stryd wurde mir von der Firma BikeFast kostenlos für den Testzeitraum zur Verfügung gestellt. Dies hat aber auf den Inhalt des oben geschriebenen Textes keinerlei Einfluss.

An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an BikeFast!

Lehrgang Funktionelles Training

Functional Training Vor kurzem bin ich wieder in den Genuss einer interessanten Fortbildung gekommen. Diese wurde vom BLSV ausgerichtet und diente mir zur Verlängerung meiner diversen Trainerlizenzen. Funktionelles Training, oder auch Functional Training war das Thema und es gab in zwei Tagen viele Praktische Übungen und in der Theorie den entsprechenden Hintergrund dazu.
Nachdem das Thema Stabi-Training – zum Glück – mehr und mehr an Aufmerksamkeit gewinnt (vom werten Herrn Firlus mal abgesehen…) fand ich eine solide Ausbildungsbasis ganz interessant.

Was steckt dahinter?

In der Theorie trainiert man beim Funktionellen Training nicht einzelne Muskeln, sondern komplette Muskelgruppen. Durch Kombinationen können so mehrere Elemente wie Kraft, Stabilität, Koordination, Beweglichkeit und Ausdauer gleichsam entwickelt werden.

Das Ziel sollte eine ausgeglichene Verteilung der unterschiedlichen Ausprägungen darstellen. Denn erst durch das effektive Zusammenspiel von Muskeln und Muskelgruppen können auch komplexe Bewegungen, wie zum Beispiel beim Laufen und Schwimmen ohne Ausweichbewegung ausgeführt werden. Weiterhin werden quasi beiläufig die Gelenke stabilisiert, da wir sehr viel mit der Tiefenmuskulatur arbeiten.

Weitere Vorteile dieser Art des Trainings: Es ist abwechslungsreich, erfordert wenig Geräte, hat eine hohe Effizienz und steigert die Körperwahrnehmung und die Tiefensensibilität. Vor allem die letzten Punkte werden beim Maschinentraining vollkommen vernachlässigt.

Tipps zur Durchführung

Übungsideen gibt es im Netz viele zu finden, daher spare ich mir hier eine detaillierte Beschreibung. Als Tipps solltet Ihr aber folgendes beachten:

  • instabile Unterlage, wie zum Beispiel ein Balance Pad, oder eine gerollte Matte verwenden
  • 8-16 Wiederholungen, oder 20-60 Sekunden Ausführungsdauer
  • lange Pausen vermeiden
  • in den Pausen runter von der Matte/dem Pad!
  • lieber 4×15 Minuten pro Woche als einmalig 1 Stunde
  • auch hier gilt: WarmUp nicht vergessen

Neben dem Balance Pad, ist ein Redondo Ball noch erwähnenswert. Mit ihm lässt sich nochmals mehr Abwechslung ins Training bringen. Wovon ich persönlich nicht viel halte: Brasils, XCOs oder Raktoren. Das Geld dafür kann man sich getrost sparen und lieber in einen Schwingstab investieren.

Mit diesen Hilfsmitteln lässt sich eines vermeiden: Langweile durch permanentes Wiederholen der gleichen Übungsabfolgen. Denn gerade im Funktionellen Training ist es wichtig, dass der Köper sich nicht so schnell anpassen soll.

Viel Spaß beim Ausprobieren und glaubt mir, es hilft euch weiter, egal welchen Sport ihr betreibt.

Eine Meinung zur Trainingsanalyse

Das Bild des Sportler™ ist von Haus aus meist mit diversen Klischees behaftet und oft bedient er selbige auch mit einem Fleiß, der so manchem beim Training echt weiterhelfen würde…
Ein solches wäre zum Beispiel der Drang, alle Arten der sportlichen Aktivitäten aufzuzeichnen und zu dokumentieren. Vom Zählen der Schritte bis zum Bahnenzählen im Wasser wird alles notiert was nicht Niet und Nagelfest ist. Notwendig oder nicht? Ist das hier die Frage? Wir werden sehen…

Sportler mit Diagramm zur Trainingsanalyse
Credit: lumesse.typepad.com

Generell ist gegen die Dokumentation des Trainings nichts einzuwenden, im Gegenteil. Aus Sicht eines Trainers begrüße ich es sogar! Wenn es richtig gut läuft, lassen sich aus solchen Trainingstagebüchern richtig gute Informationen gewinnen und – vor allem – verwerten. Ohne den letzten Schritt bleibt jedoch nicht viel, außer vielleicht irgendwann seinen Enkeln Schwarz auf Bildschirm berichten zu können, was man früher zu leisten im Stande war. Auch bringen dann die ganzen High-Tech Uhren, Sportracker und Gadgets letztendlich nur eines: Frust. Frust deshalb, weil in der Zeit, in der das entsprechende Gerät installiert und konfiguriert wird, hätte man problemlos die Bestzeit auf seiner Hausrunde pulverisieren können. Im Ernst – ich habe auf einer Fortbildung einen Vertreter der Spezies “All Data belongs to me” getroffen, der brauchte vor einem stinknormalen Trainingslauf ganze 10 Minuten bis seine diversen Gadgets mit gefühlt 1kg Zusatzgewicht einsatzbereit waren.

Der Nutzen

Wie bereits gesagt, ist die Verwendung der diversen Geräte auf dem Markt per se nicht schlechtes. Es sollte aber vorab klar sein, was ich damit erreichen möchte. Dazu zählen zum Beispiel die Kontrolle des Trainingsfortschrittes und die daraus resultierende Steuerung des Trainings. Dafür ist nicht viel notwendig. Puls, Zeit Strecke und das persönliche Empfinden sind meiner Meinung nach die wichtigsten Indikatoren. Für die Ambitionierten vielleicht auch noch die Leistung (auf dem Rad). All dies lässt sich prima mit einer einfachen GPS-Sportuhr erledigen. Alles Weitere ist Bonusmaterial, das dem Ego hilft, aber sonst auch keinem1. Wenn ihr euch jetzt auch noch die Zeit nehmt, um diese Uhr und ihre, wahrscheinlich, reichhaltigen Funktionen kennenzulernen, seid Ihr auf dem richtigen Weg und es steht einer guten Auswertung nicht mehr im Weg.

Wozu dann der ganze Rest fragt Ihr euch? Die diversen Online-Portale, die ganzen Schrittzähler, Schwimmbahnenzähler und was es nicht alles gibt. Persönlich habe ich keine Idee dazu, Ihr vielleicht?


  1. sofern Ihr das Prädikat “Hobbysportler” tragt. 

Sport und Musik

Gehört für mich zusammen. Eigentlich könnte hier schon wieder Schluss mit dem Posting sein. Mich interessiert jedoch vielmehr wie Ihr es mit der Musik, oder mit Podcasts haltet. Ja, Nein oder es kommt drauf an?

Bei mir ist es nicht unbedingt immer Musik, sondern gerne auch einer der vielen Podcasts die ich sich in meiner Playlist finden.
Gerade beim Laufen ist es ein Genuss in ruhe einem Gespräch zu folgen und sich somit vom monotonen allerlei in Nürnbergs Umgebung abzulenken. Bei intensiven Einheiten greife ich dann auch gerne mal auf entsprechend “harte” und “pushende“ Playlist zurück. Die bringen mir nochmals den extra Kick und lassen die Schmerzen vergessen. Sie helfen auch, wenn der Körper eigentlich signalisiert: Müde, schlafen, jetzt. Kaum dröhnt Disturbed im Kopf geht es wieder weiter!

Auch auf dem Bike habe ich in der Regel immer was im Ohr. Zum einen schützen die In-Ears die Ohren vor Fahrtwind und zum anderen ist es auch hier Ablenkung, um die langen Ausfahrten etwas aufzulockern. Ausnahme bildet hier allerdings das MTB. Im Wald und auf entsprechenden Trails möchte ich immer hören was um mich herum los ist. Apropos hören. Natürlich ist die Lautstärke auf dem Rad entsprechend der Verkehrssituation angepasst.

Zum hören nutzte ich ausnahmslos das iPhone in Verbindung mit guten In-Ears. Bei letzteren habe ich sehr lange suchen müssen um das richtige zu finden. Letztendlich sind es die Jaybird Bluebud X die mich seit nun mehr fast 2 Jahren täglich begleiten. Zugegeben, die sind wirklich nicht billig, aber zum einen haben sie Bluetooth – somit entfällt das lästige – und zum anderen sind 8h Akkulaufzeit auch nicht von schlechten Eltern. Das reicht dann doch für die ein oder andere Trainingseinheit.
Ein kleiner Tipp noch am Rande: Tauscht die Ohrenpasstücke mit diesen hier aus. Erstens wird der Klang dadurch nochmals besser und zweitens fallen die Dinger nun garantiert nicht mehr aus dem Ohr!

Review: REV-Paddels

Das Schwimmen ist für den gemeinen Triathleten entweder notwendiges Übel, um auf Rad, beziehungsweise in die Laufschuhe zu kommen, oder ein wunderbare Teildiziplin dieser schönen Sportart. Im Training wird häufig ein ganzer Haufen “Spielzeug” verwendet, seien es Flossen, Schnorchel, Paddels, Pull-Bouy um nur einige zu nennen. Hier möchte ich euch kurz ein weiteres Hilfsmittel vorstellen, welches mich seit einiger Zeit zum Training begleitet: REV-Paddels.

REV-Paddels
Klein, aber effektiv: REV-Paddels (Quelle: rev-paddels.de)

 

“Erfunden“ wurden Sie von Holger Lünning, Sportwissenschaftler, Schwimmtrainer und vielen bekannt für gute Beiträge zum Thema Schwimmen in den Zeitschriften, triathlon-training und Swim. Die Idee dahinter ist im Prinzip recht simpel.
Einer der häufigsten Fehler beim Schwimmen ist, dass das Wassserfassen mit einem abknicken der Hand eingeleitet wird. Dies führt jedoch dazu das die effektive Abdruckfläche (Hand + Unterarm) nicht sofort benutzt wird um effizienten Vortrieb zu gewährleisten. Stellt euch hierzu am besten einmal folgendes vor. Ihr besitzt kein Handgelenkt und müsstet euch im Wasser nur durch ein abknicken des Ellbogens nach vorne drücken. Kling kompliziert? Ist es aber eigentlich nicht.
Genau hier setzen die REV-Paddels an. Sie “versteifen“ das Handgelenk und zwingen den Schwimmer so zu einem effektiveren Zug.

Unterwasserphase mit den REV-Paddels
Soll sollte es aussehen! (Quelle: rev-paddels.de)

In der Praxis

Angefixt durch diese, simple, aber dennoch gute Idee habe ich mir gleich ein paar geordert und setze sie mittlerweile regelmäßig im Training ein.
Das Anlegen ist, mit ein wenig Übung, schnell passiert. Hier sei nur kurz erwähnt, dass das Tragen einer Uhr sich aus logischen Gründen erübrigt.
Den Beschriebenen Effekt im Wasser merkt man beim Einsatz recht schnell. Viele kleine Fehler in der Unterwasserphase werden gnadenlos aufgedeckt. Beim Verwenden der Paddels stellt sich am Anfang das Gefühl ein, als würde man im Wasser “umhereiern”. Das legt sich aber recht schnell. Richtig bemerkbar macht sich die Korrektur allerdings, wenn man die ersten Züge nach dem verwenden der REV-Paddels schwimmt, man spürt sehr deutlich das mehr Druck im Wasser aufgebaut wird!

Weniger ist mehr

Wie bereits geschrieben, setze ich die REV-Paddels sehr häufig in meinem Training ein. Hierbei achte ich jedoch darauf das ich weniger lange Strecken damit Schwimme, sondern vielmehr versuche kurze Strecken (50-100m) mit den Paddels zu schwimmen, um anschließend die längeren Abschnitte ohne zu absolvieren. Also lieber mehrmals wechseln, als alles am Stück zu schwimmen.
Persönlich merke ich den Unterschied auch nach mehrmaligen Verwenden noch deutlich und genieße es, mit einem guten Abdruck durchs Wasser zu gleiten.
Die bevorzugte Schwimmlage spielt übrigens keine Rolle. Auch der zusätzlichen Verwendung von “richtigen” Paddels und Co steht nicht im Wege. Gerade beim Einsatz von REV- + normalen Paddels wird schnell deutlich wie schnell die Muskulatur ermüdet und das Zugmuster unsauber wird.

REV-Paddels + normale Paddels im Einsatz
Die Kombination mit anderen Tools ist kein Problem! (Quelle: rev-paddels.de

 

Letztendlich habe ich keine genauen Vergleichszahlen und halte dies auch als Parameter für die Sinnhaftigkeit einer Verwendung als fraglich. Aber der persönliche Eindruck sagt mir, dass die REV-Paddels eines der “Spielzeuge” sind, die ohne viel Mühe in ein normales Training eingebaut werden können und dazu noch einen deutlich spürbaren Effekt bringen.
Probiert es einfach einmal selbst aus und berichtet, was Ihr davon haltet.

Warum ich nicht viel von Trainingsplänen halte

Reißerischer Titel, nicht wahr? Allerdings muss ich gleich etwas relativieren: Gemeint sind damit Trainingspläne, die man mittlerweile zuhauf im Netz finden kann. Diese locken mit Versprechen: Marathon in 03:XX in nur 10 Wochen, oder der erste Marathon in nur 12 Wochen. So etwas halte ich für grob fahrlässig und möchte hiermit davor warnen.

Dem eigentlichen Grund für diesen Blogpost ging gestern ein Tweet voraus.

Hier sollen die Pläne von Herbert Steffny nur stellvertretend für alle anderen Pläne da draußen™ gelten. Ich schätze Herrn Steffny für seine Leistungen sehr.

Warum denn nun?


Einfach gesagt, fast alle Pläne sind eine Vorlage, mache X in Y Zeit. Sie berücksichtigen in keiner Art und Weise das individuelle Befinden des Athleten, der sie befolgt. Hier spielt nicht nur die Arbeit, sondern auch die Familie eine Rolle.

Wie soll ich ein qualitativ hochwertiges Training absolvieren, wenn ich den ganzen Tag an der Arbeit massiv viel Stress hatte? Sofern man in der Lage ist das zu reflektieren, kommen wir zur nächsten Frage: Was stattdessen tun? Einfach raus eine Stunde laufen anstatt 4x2000m in 09:XX rennen? Das Training ganz bleiben lassen? Alternativ-Training? Ihr merkt schon, es ist kompliziert… Hier ist Erfahrung gefragt und nicht ein Stück Papier nachdem man sich sklavisch richten muss.

Ein weiterer Punkt ist, dass beispielsweise reine Laufpläne eben genau das sind. Immer wieder höre ich jedoch von Sportlern die Beschwerde: „Oh, die geforderten Intervalle waren kaum zu schaffen.” Schaut man sich dann an was der Athlet sonst noch macht, kommen dann so Kleinigkeiten zu Tage wie: Vorher 100km Rad fahren, eine harte Schwimmeinheit, 2 Stunden Krafttraining und so weiter… ehrlich? Da wundert man sich noch? Ich nicht!
Auch die Tatsache, dass viele Laufpläne Einheiten enthalten, die zur Schaffung der Grundlagenausdauer dienen und genauso gut durch andere Sportarten ersetzt werden können wird kaum Rechnung getragen. Für einen Marathon in geplanten 03:45:00 brauche ich nicht jede Woche einen 3h Lauf. Den kann ich als Multisportler auch gut mit einer vorherigen Radfahrt kombinieren – bringt genauso viel, ist aber wesentlich gelenkschonender. Klar, ab und an gehört auch sowas auf den Plan und für andere Zielzeiten ist das auch nicht immer hilfreich. Wie Ihr seht, ist es hier ebenfalls schwer, Wichtiges vom Unwichtigem zu unterscheiden.

Training ist Individualsache

Einen Traingsplan für einen Athleten zu erstellen ist eine komplizierte Angelegenheit und bedarf in erster Linie zwei grundlegender Sachen: Einer klaren, realistischen Zielsetzung und einer ehrlichen Kommunikation!
Gerade mit dem Realismus tun sich viele, auch erfahrene Sportler, sehr schwer. Es ist eine Sache, das Training für einen Marathon von 04:30:00h auf <04:00:00h zu gestalten, aber eine ganz andere sich von 03:10:00h auf <03:00:00h zu verbessern. Beides bedarf natürlich einem Plan, aber bei Version a) habe ich wesentlich mehr Spielraum die mir bei Version b) nur noch eingeschränkt zur Verfügung steht. Hier muss ich mir im Klaren sein, wenn ich ein solches Ziel habe, muss ich dafür bereit sein gewisse Opfer zu bringen, das fängt bei der Ernährung an und hört bei der Freizeitgestaltung auf. Hier sollten eindeutige Prioritäten gesetzt werden!
Die ehrliche Kommunikation kann man auf zweierlei Art betrachten. Zum einen, ehrlich zu sich selbst sein und auch mal Sachen in Frage stellen. Bin ich bereit für mein Ziel andere Sachen zurückzustellen?
Das andere wäre die Kommunikation mit einem Trainer. Der sollte in der Lage sein, individuell zu reagieren und gesteckte Ziele realistisch mit dem Athleten zu betrachten. Wo steht der Athlet bisher? Was muss getan werden um Ihn am Tag X auf Leistung Y zu bringen? All das geht ebenfalls nur, wenn man auf Augenhöhe ehrlich miteinander redet und das vergangene, sowie das kommende Training bespricht.

Fazit

Das hier soll nicht als ABM für die ganzen guten Trainer da draussen geschrieben sein, es soll vielmehr darauf hinweisen, dass ein Trainer gegenüber einem Trainingsplan aus dem Netz ein Vielfaches an Mehrwert bietet.
Auch sollte man sich im Klaren sein, dass wenn ich einen solchen Plan nutze, dieser niemals meine individuellen Bedürfnisse abdecken kann. Hier ist ein hohes Maß an Selbstreflexion und eben Ehrlichkeit gefragt. Ist das was ich da vorhabe für mich realistisch?