Hochtouren im Stubai

Wenn es im Tal zu warm ist musst Du in die Höhe flüchten

Dieses Zitat eines alten, nicht namentlich bekannten Bergfexes, sind wir Ende Juli gefolgt und haben, um der anherrschenden Hitze zu entfliehen, die Gipfel im Stubai unsicher gemacht. Mit dabei: Viel Gepäck und viel Motivation den vielen klassischen Wintergipfeln auch im Sommer aufs Dach zu steigen.
Gestartet sind wir am Donnerstag, von Nürnberg auf die Nürnberger Hütte. Der schweißtreibende Aufstieg zur Hütte gestaltet sich komplett problemlos. Oben angekommen wollten wir den Tag noch nutzen, haben uns schnell die Klettergurte, nebst Bandschlinge umgebunden und haben den kleinen Klettersteig (Kategorie C/D) in der Nähe der Hütte gemeistert. Sozusagen als Warm Up für das, was da noch kommen sollte. Die 140hm haben wir in rund 1h absolviert. Sie sind niemals langweilig oder übermäßig schwierig. Der Fels ist perfekt, griffig und von guter Substanz. Da störte das Stahlseil teilweise mehr, als dass es genutzt hätte. Somit war die Zeit gut genutzt. Jetzt konnte das Essen kommen, und dies ist auf der Nürnberger Hütte wirklich zu empfehlen!

Bergwelten
Bergwelten

Wilder Freiger und das Becherhaus

Freitags sind wir nach dem Frühstück zum Wilden Freiger aufgebrochen. Abgesehen von der Höhe, hat diese Tour leider nichts mehr mit einer Hochtour wie ich sie mir vorstellen würde zu tun. Man läuft über zwei Schneefelder, ansonsten immer gut markiert einen Weg entlang bis zum Gipfelgrat des Freigers. Dieser ist problemlos zu gehen und endet direkt am Gipfelkreuz. Kleiner Tipp für die Nachahmer. Unterwegs haben wir die Gamsspitze mitgenommen und sind über einen gut kletterbaren Grat in Richtung Freiger weiter. Der Grat ist sehr schön. Geschätzt 2er Gelände mit ab und an Luft unterm Hintern. Vom Gratende aus kommt man leicht wieder auf den Normalweg und hat so zumindest die Hände ein wenig dreckig gemacht.
Zurück zum Freiger. Vom Gipfel sieht man schon das fantastisch gelegene Becherhaus. Unser Quartier für den Freitag. Über einen versicherten Steig haben wir die Hütte in gut 45min erreicht.

Spaß im Klettersteig
Spaß im Klettersteig

Das Becherhaus ist die höchstgelegene Schutzhütte in Südtirol und immer einen Besuch wert!
Die Hüttenwirte sind sehr nett und nehmen sich Zeit für Ihre Gäste und die Exponiertheit der Hütte sucht seinesgleichen. Einzig das Essen war für meinen Geschmack sehr versalzen, aber vielleicht war der Koch nur gerade schwer verliebt. Wer weiß das schon? Mit dem Hüttenwirt haben wir auch unsere Pläne für den nächsten Tag besprochen. Als Quell des Wissens hat er uns leider mitgeteilt, dass wir unseren Plan –> Wilder Pfaff –> Zuckerhütl –> Sulzenau Ferner –> Sulzenauhütte über Bord werfen konnten. Der Sulzenauferner ist seit letztem Jahr abgebrochen und derart steinschlaggefährdet, so dass niemand bei klarem Verstand ihn nochmals betreten sollte.

Plan B musste also her.

Am Gipfel des Freigers mit Blick auf das Becherhaus
Am Gipfel des Freigers mit Blick auf das Becherhaus
Sonnenaufgang am Becherhaus
Sonnenaufgang am Becherhaus

Der lange Tag

Die ersten Plätze beim Frühstück gehörten gleich uns, so dass unserem „Plan B“ nichts mehr im Wege stand. Wir sind vom Becherhaus über den Übeltalferner zur Müllerhütte gequert. Dort haben wir uns unseres Gepäcks erleichtert und sind weiter zum Wilden Pfaff.

Diesen erreicht man am besten indem man den Gletscherspuren bis zum Einstieg auf den eigentlichen Gipfel Grat folgt. Dieser ist super schön zu klettern. Der Routenverlauf ist logisch und man kommt sehr schnell voran. Der Gipfel des Wilden Pfaffs lädt schon fast zum Fußballspielen ein, soviel Platz bietet er. Dort haben wir uns jedoch nicht lange aufgehalten und sind in Richtung Zuckerhütl abgestiegen. Durch Blockgelände geht es in den Pfaffensattel und von dort mittels einer kurzen Querung des Gletschers zur Einstiegsstelle des Zuckerhütls.

Von hier aus klettert man, teilweise ausgesetzt, locker hinauf zum Gipfel. Das Zuckerhütl ist ein Modeberg. Das erkennt man spätestens an den Scharen von Bergsteigern die von der Dresdner Hütte aus in Richtung Gipfel strömten. Auch beim Klettern war die eigentliche Schwierigkeit nicht der Fels, sondern die vielen ab- oder vorraussteigenden Bergsteiger. Davon ab ist es eine sehr schöne Kletterei.

Nun ging es wieder Retour auf den Wilden Pfaff und runter zur Müllerhütte. Dort haben wir uns kurz gestärkt und sind dann weiter auf dem Übeltalferner zur Lübecker Scharte. Hier ging es nochmals 100hm im blockigen Gelände abwärts bevor wir Gletscherkontakt hatten. Der Rest der Geschichte ist schnell erklärt: 1,5h Gletscherhatsch und weitere 45min im normalen Gelände zur Sulzenauhütte die wir nach knapp 11h ziemlich hungrig erreicht haben.

Die Hütte ist gut organisiert, selbst die 120 Schlafgäste für die Nacht von Samstag auf Sonntag vermochten keinen richtigen Stress aufkommen zu lassen. Das Essen war gut. Leider waren wir zu spät dran, so dass wir anstatt Halbpension a la Karte bestellen mussten.

Am Gipfel des Wilden Pfaffs
Am Gipfel des Wilden Pfaffs
Wilder Pfaff vom Zuckerhütl aus gesehen
Wilder Pfaff vom Zuckerhütl aus gesehen
Das Zuckerhütl vom Wilden Pfaff aus gesehen
Das Zuckerhütl vom Wilden Pfaff aus gesehen

Kurz und Bündig

Der letzte Tourentag führte uns von der Sulzenauhütte über die Mairspitze zurück zur Nürnberger Hütte. Das Ganze war, bis auf eine kurze Klettereinlage vom Gipfelkreuz der Mairspitze hinüber zu den etwas höheren „Zacken“, eine Wanderung und somit auch keiner weiteren Beschreibung würdig.

Für uns war es aber ein gelungener Abschluss den wir voll genossen haben.
Somit schloss sich auch für uns der Kreis. Von der Nürnberger Hütte ging es wieder zum Auto und nach Hause.

Unser Abstieg: Die Lübecker Scharte
Unser Abstieg: Die Lübecker Scharte
Soviel zum Thema Klimaerwärmung...
Soviel zum Thema Klimaerwärmung…
Die Sulzenauhütte liegt ziemlich malerisch
Die Sulzenauhütte liegt ziemlich malerisch
Blick von der Mairspitze zum Auto im Tal
Blick von der Mairspitze zum Auto im Tal

Fazit

Wer einen relativ einfachen Einstieg in die Welt der Sommerhochtouren sucht, findet Ihn sicherlich auf dieser Tour. Lasst euch bitte nicht darüber täuschen, dass wir so gute Bedingungen hatten. Eispickel, Seil und Steigeisen gehören trotzdem in den Tourenrucksack. Auch wenn Sie die meiste Zeit unbenutzt bleiben! Dies hat auch ein Spaltensturz unterhalb des Zuckerhütls bestätigt, den wir mehr oder weniger live verfolgt haben. Laut Presse ging er glimpflich aus. Aber es zeigt, dass man trotzdem immer wachsam bleiben sollte.

Tiefschneekurs in den Tannheimern

Müde. Das alleine reicht doch als eine Aussage für einen Blogpost, oder? Nicht? Okay. Dann gibt es auch noch die Begründung, warum. Freitag morgen, ich habe Urlaub(!) stehe jedoch trotzdem um 04:30 Uhr auf um endlich die Skisaison einläuten zu können. Zudem nehme ich an einem Tiefschneekurs teil um meine Fähigkeiten auf den zwei Brettern zu verbessern.

Es geht in die Tannheimer Berge. Freitags auf die Piste um wieder ein Gefühl für Skier und Schnee zu bekommen, Samstag und Sonntag dann ein Kurs: Tiefschneefahren. Knappe 3h später stehe ich in Zöbeln auf dem Parkplatz. Alles war da nur kein Schnee, der hatte sich in den letzten 1,5 Wochen wieder in einen anderen Elementarzustand verwandelt. Egal, Hauptsache die Pisten waren fahrbar. Das waren sie auch, bis auf den dicken Eispanzer der mit Tourenskier nicht unbedingt schön zu fahren ist. Aber das Ziel war ja Fahrpraxis zu sammeln, also Lift Rauf, Piste runter. Gefühlt 200x. Danach Felle aufziehen und Richtung Wannenjoch und Bschießer aufsteigen. Auf dem Weg zum Wannenjoch habe ich leider schnell bemerkt, dass meine Vorstellung, die Sonne könnte den Schnee noch antauen und zumindest eine kleine Firnschicht spendieren sich leider nicht Bewahrheitet hat…
Brüller, so dass ich mir den Bschießer geschenkt habe. Also bis Feierabend auf die Piste, schließlich musste ich das Tagesticket ja rechtfertigen.

Die Sonne lacht!
Die Sonne lacht!

Tag 2 – Tiefschneekurs

Du brauchst mehr Hüftschwung. Das war für mich eigentlich schon das Fazit des Samstags. Zudem könnte ich auch etwas dynamischer Fahren… Die beiden Trainer geben sich wirklich sichtlich Mühe die Fehler der Kursteilnehmer in schöne Worte zu kleiden. Eine Videoanalyse und viele, wirklich sehr viele, Tipps zur Fahrpraxis runden das Angebot ab. Das schöne Wetter und die relativ guten Schneeverhältnisse geben dem Tag zudem das Prädikat: besonders Empfehlenswert.
Einziger Wermutstropfen. Die Hüttenverpflegung ist nur Funktionell. Sie macht satt, aber lecker ist anders.
Unterwegs waren wir an einem Fleck in den Tannheimern den ich bisher völlig ausser acht gelassen habe: Das Füssener Jöchle in Grän. Tolle Pisten und viel Sonne. Da gibt es rein gar nichts zu meckern!

Schneelage: Dürftig
Schneelage: Dürftig
Landschaftlich: Super!
Landschaftlich: Super!

Tag 2 – Varianten am Neunerköpfle

Die Sonne lacht auch am Sonntag. Bestens gelaunt haben wir die Tipps vom Vortrag im Gelände versucht umzusetzen. Das Gebiet: Das Neunerköpfle in Mannheim bieten hier die ein oder andere Möglichkeit. Die Schneequalität lies leider etwas zu wünschen übrig. So kam es das auch schon die ein oder andere Gleitschneelawine überwunden werden musste. Auch das tragen der Ski war teilweise notwendig. Es fehlte schlichtweg an Schneeunterlage, oder der verbliebene Schnee war so hart, das Felle keine Sinn gehabt hätten.
Viel zu früh war der Kurs auch schon wieder vorbei. Das hatte allerdings den Vorteil, dass ich vor dem üblichen Rückreiseverkehr aus den Skigebieten gen Heimat rauschen konnte.

Als Fazit bleibt mir zu sagen: Schön wars, dass nächste mal nur bitte mit mehr Schnee!

Ein paar spuren im Schnee konnten wir auch hinterlassen...
Ein paar spuren im Schnee konnten wir auch hinterlassen…

Hochtouren in den Hohen Tauern

August und September sind die klassischen Monate für Hochtouren. Zeit also um wieder die Sachen zu Packen und die hohen Berge in Angriff zu nehmen. Diesmal ging es in die Ostalpen, genauer gesagt in die Hohen Tauern, mit dem Hauptziel: Großglockner (3798m).

Anreise im Nebel und Schnee

Für die rund 390km von Nürnberg zum Glocknerhaus, welches uns für die kommenden zwei Nächte Unterkunft bot haben wir rund 6h gebraucht – Urlaubsreiseverkehr und eine tief im Nebel liegende Hochalpenstrasse haben ein schnelleres Vorankommen nahezu aussichtslos gemacht.

Im Nebel
Im Nebel

Unser Plan war als Eingehtour am Samstag auf den Fuscherkarkopf (3331m) zu steigen. Über den Südwest- und, im späteren Verlauf, den Nordwest-Grat wollten wir aufsteigen. Allerdings hat das Wetter schon am Freitag nichts gutes für Samstags vorhergesagt…
Am Samstag selbst sah es zuerst noch relativ gut aus. Nach einem gemütlichen Frühstück auf dem Glocknerhaus haben wir uns um 08:00 Uhr auf den Weg gemacht. Vom Parkplatz der Franz-Josef-Höhe mussten wir zuerst den “Eingang” zum Gamsgrubenweg finden. Dieser ist nämlich ein Tunnel und verläuft quer durch das Restaurant am Ende des Parkplatzes.

Schöne Aussicht
Schöne Aussicht

Vom Gamsgrubenweg zweigt eine Wegmarkierung nach rechts in Richtung Fuscherkarkopf ab. Diese haben wir nach rund 30min erreicht. Leider hat uns zeitgleich auch das schlechte Wetter erreicht. Regen, der in höheren Lagen in Schnee überging beherrschte die Szene. Wir wollten es trotzdem probieren und sind weiter Richtung Gipfel gestiegen.

Grateinstieg
Grateinstieg

Der Aufstiegt ist nicht sonderlich schwierig, sofern die Bedingungen gut sind. Er ist mehr als ausreichend mit Stahlseilen versichert und gut erkennbar. 
Für uns war allerdings bei rund 2850m Schluss. Der Nebel wurde immer dichter und es lag mittlerweile rund 5cm Neuschnee. Bei einer Klettertour am Grat für uns zu viel des guten.
Um den frühen Abstieg dennoch etwas gutes Abzugewinnen, haben wir uns den Toureneinstieg an der Pasterze für den kommenden Tag etwas genauer angesehen.

Unschöne Bedingungen
Unschöne Bedingungen

Großglockner über den Meletzkigrat

Der nächste Tag, unser Ziel war klar, ebenso die Route und auch das Wetter spielt mit. Nichts wie los in Richtung Großglockner. Gestartet sind wir gegen 07:00 Uhr direkt an der Franz-Josef-Höhe. Diesmal ging es jedoch direkt hinunter auf die Pasterze.
Durch das auskundschaften am vorherigem Tag haben wir am Gletscher keine Zeit verloren und zügig den Weg gefunden. Wobei zügig relativ zu sehen ist, der Weg durch Eis und Schutt sieht sich…

Die Pasterze
Die Pasterze
Ja, hier ist ein Weg!
Ja, hier ist ein Weg!

Um 10:30 Uhr waren wir am sogenannten Frühstücksplatz. Hier auf rund 2700m Höhe teilt sich der Weg. Zum einen der Hofmannsweg zum anderen der Meletzkigrat.

Am Frühstücksplatz
Am Frühstücksplatz

Dieser ist extrem selten begangen und bietet rund 1000hm Gratkletterei vom Feinsten im II Schwierigkeitsgrad. So kam es, dass wir vollkommen alleine den Weg in Richtung Grat eingeschlagen haben.

Der Meletzkigrat
Der Meletzkigrat
Feinste Kletterei!
Feinste Kletterei!
Im Hintergund zu sehen: Der Gamsgrubenweg
Im Hintergund zu sehen: Der Gamsgrubenweg

Am Grat selbst sind einige wenige Stangen zu Orientierung angebracht, die “kritischen” Stellen sind mit Bohrhaken versichert. Wir sind allerdings komplett Seilfrei gegangen. Allerdings hatten wir auch den ein oder anderen Verhauer, so dass wir erst gegen 15:00Uhr auf Höhe des Gletschers auf rund 3400hm waren.
Die meisten biegen hier direkt nach links in Richtung der Hütte Adlersruhe(3454m) ab. Da jedoch für Montag schlechtes Wetter angesagt war, sind wir nach recht in Richtung Gipfel aufgestiegen.

Viel los

Wer denkt am Nachmittag ist man am Großglockner weitestgehend alleine, der irrt gewaltig!
Schon am Bahnhof haben wir die vielen Bergsteiger erkannt die sich im Glocknerleitl getummelt haben, im Auf- und Abstieg kam es daher zu teilweise enormen Verzögerungen. Das Glocknerleitl selbst war ziemlich vereist und man hatte seine liebe Mühe und Not dort einen sicheren Platz zum stehen zu finden.

Im Glocknerleitl
Im Glocknerleitl

Nach dem Leitl haben wir die Steigeisen wieder ausgezogen und uns am die schöne Blockkletterei in Richtung Kleinglockner gefreut. Aber auch hier war extrem viel los und man hat mehr gewartet als das geklettert werden konnte.
Der Grat in Richtung Glocknerscharte war problemlos machbar, auch der Abstieg in die Scharte ging, dank Seilunterstützung problemlos. 
Je weiter wir Richtung Gipfel kamen, desto leerer wurde es. Mit uns war nur noch eine dreier Seilschaft aus Innsbruck unterwegs, der “Rest” war noch am Grat beschäftigt. So waren wir letztendlich um 18:00Uhr am Gipfel des Großglockners angekommen.
Zusammen mit den Innsbruckern haben wir ein paar Bilder geschossen und uns an den Abstieg gemacht. Wohlwissend das es auch hier Staus geben wird.

Am Gipfel des Großglockners
Am Gipfel des Großglockners

Zur Adlersruh

Der Abstieg gestaltete sich doch als einfacher als gedacht. Wir sind am fliegenden Seil abgestiegen und die Bergsteiger die noch unterwegs waren haben zügig Platz gemacht und somit waren die Wartezeiten vertretbar. Durch das Glocknerleitl haben wir abgeseilt. Mit einem 60m Seil brauchten wir hierfür drei Haken die problemlos zu finden waren.

Im Abstieg
Im Abstieg

Der Weg über den Bahnhof zur Adlersruh ist mehr oder weniger eine Autobahn und nicht zu verfehlen. Die Hütte erreichten wir gegen 20:00Uhr. Hier war viel los. Wir haben so ziemlich die letzten Betten im Lager ergattert und waren nach einer Gulaschsuppe und ein paar Kaltgetränken auch schnell dort zu finden.

Am nächsten morgen sind wir gegen 07:230 Uhr, entgegen der breiten Masse, über die Salmhütte abgestiegen. Der Weg ist zwar länger als der direkte Abstieg über den Hofmannsweg, jedoch ist er deutlich entspannter da nur im oberen Teil ein versicherter Steig überwunden werden muss und danach gemütlich gewandert werden kann.

Zur Salmhütte, hier lang!
Zur Salmhütte, hier lang!

Auf der Salmhütte haben wir uns noch mit Kuchen und Buttermilch gestärkt und sind dann weiter zum Stausee abgestiegen. Die anschließenden 130hm zum Glocknerhaus waren dank Mittagshitze nochmals schweißtreibend.

Stausee unterhalb des Glocknerhauses
Stausee unterhalb des Glocknerhauses

Alles in allem war es ein absolut gelungenes Tourenwochenende. Freilich, besseres Wetter wünscht man sich immer, aber unser Hauptziel wurde erreicht. Ob ich nochmals zum Glockner aufstiegen würde? Wahrscheinlich nicht, dazu ist mir da oben definitiv zu viel los.

Skitour: Wildspitze

Es ist der 05. Mai und es gab in der letzte Woche viel Neuschnee in dem Bergen. Warum also nicht noch schnell dem zweithöchsten Gipfel in Österreich aufs Dach steigen? Also ab auf die Wildspitze.

Zugegeben, als Tagestour ist das schon recht ambitioniert. Von Nürnberg aus ging es um 04:20Uhr los zur Parkplatz der Pitztaler Gletscherbahnen. Dort verpassten wir leider die erste Gondel (08:30 Uhr) um ein paar Minuten. Mit der nächsten ging es aber hinauf bis zur Mittelbergbahnstation auf 3.273m. Es ist übrigens nicht unbedingt jedermanns Sache, von 300m über Null so schnell auf eine solche Höhe katapultiert zu werden, dass sollte sich auch bei uns noch zeigen…

Von der Bergstation werden bereits die ersten Abfahrtsmeter hinunter zum Mittelbergjoch (3.166m) gemacht – schön, dass die von der langen Fahrt tauben Knochen wieder wachgerüttelt werden.
Vom Joch geht’s kurz, aber knackig, runter auf den Gletscher zum Anfellplatz. Was uns verwundert hat, mit uns waren nur zwei weitere Seilschaften vor Ort. Die gesamte Tour war noch unverspurt. Bei dem Wetter und den Bedingungen hätte ich mir so was im Traum nicht vorstellen können!

Der Tourenverlauf ist indes recht logisch, zunächst geht es flach über den Taschachferner auf den Brochkogel zu, anschließend geht es in einem Linksbogen in Richtung Wildspitze. Bis zum Brochkogel hatten wir das Glück, dass eine Seilschaft vor uns gespurt hat. Ab da mussten wir jedoch ran, da die erste Seilschaft weder Seil, noch Gurt (!) dabeihatte.
Da wir das Gebiet nicht kannten und die Karten mit dem Gletscherstand auch schon in die Jahre gekommen war, haben wir uns angeseilt und die Führung in Richtung Steilstück übernommen. Für dieses wurde das Seil kurz aufgenommen und oberhalb wieder angelegt, den Taschachferner sollte man wegen seiner Spalten nämlich keineswegs unterschätzen.

Spuren auf dem Taschachferner
Spuren auf dem Taschachferner

Das Skidepot liegt auf 3650m von dort ging es unspektakulär auf den Gipfel. Mittlerweile kamen auch immer mehr Seilschaften am Gipfel an, so dass wir beim Abstieg einen kurzen Stau an der einzigen kleinen Kletterstelle der Tour hatten. Da ich allerdings sowieso mit viel mehr Betrieb gerechnet hätte, war mir das vollkommen egal. Vor allem bei dem Kaiserwetter, das wir hatten!

Der Aufstieg direkt vom Skidepot
Der Aufstieg direkt vom Skidepot
Aussicht vom Gipfel
Aussicht vom Gipfel

Die Abfahrt war ein Traum, knietiefer Pulverschnee soweit das Auge reicht. Einzig ein stück Steiler hätte die Abfahrt sein können, ansonsten war es perfekt!

Nach dem kurzen Gegenanstieg hinauf zum Mittelbergjoch ging es über das Skigebiet wieder in Richtung Parkplatz und von dort aus nach Hause.

Power, wohin das Auge sieht...
Power, wohin das Auge sieht…

Fazit

Eine wundervolle Tour, kurz und wenig Anstrengend, wenn einem der Höhenunterschied nichts ausmacht. Ich bin da zum Glück sehr unempfindlich, mein Seilpartner allerdings hatte gegen Ende der Tour doch mit schweren Kopfschmerzen und Schwindel zu kämpfen. Das dämpft den Spaß natürlich enorm.

Skihochtouren in der Silvretta

Der Skitourenwinter war in dieser Saison für mich nicht sonderlich ergiebig. Eine Handvoll Touren, mehr war nicht drin. Zeitmangel, Schneemangel, Tourenpartnermangel und das Wetter machte alle guten Hoffnungen zunichte.
Umso mehr freute ich mich, dass für das geplante Hochtourenwochenende die Zeichen gut standen. Einzig der Schnee machte unsere ursprüngliche Planung, die Hohen Tauern unsicher zu machen, zunichte. Also musste schnell eine Alternative für 4 schöne Tage her, die war schnell gefunden: Silvretta.

Die Silvretta, ein Paradis für Tourengeher
Die Silvretta, ein Paradis für Tourengeher

Montags ging es nach Galtür. Die Anreise über den Fernpass verlief aufgrund des Wochentages relativ Problemfrei und wir standen um 10:00Uhr am Parkplatz des Sportzentrums von Galtür. Von hier aus ging es rund 500m mit den Skiern auf dem Rücken in Richtung Jamtalhütte. Der Anstieg durch das Jamtal ist lang und recht eintönig. 10km und rund 600 Höhenmeter später sind wir endlich auf der Hütte angekommen. Reichlich gargekocht von der hell am Himmel stehenden Sonne. Dies hatte auch zur Folge, dass ich mir schon beim Zustieg die ersten Blasen gelaufen habe. Auch sonst waren meine Skistiefel nicht das, was sie sonst immer waren. Nämlich Bequem.

Scheinbar Endlos...
Scheinbar Endlos…

Die Hütte selbst ist recht unspektakulär. Allerdings kam es uns so vor, als wären alle Mitarbeiter hier recht gestresst. Dies mag allerdings daran gelegen haben, dass die Hütte bis auf den letzten Platz voll belegt war.

Tag 1: Haagspitze (3029m) und Rauher Kopf (3101m)

Nach dem Frühstück, welches auf der Jamtalhütte von 07:00 bis 08:00 Uhr serviert wird, ging es am Dienstag in Richtung Haagspitze. Dazu musste ein netter Lawinenkegel überwunden werden. Der restliche Teil der Route war relativ entspannt. Einzig der Anstieg zur Gipfelscharte war bedingt durch die Steilheit von mehr als 35 Grad und den hartverprassten Schnee kurzeitig aufregend. 
Meine Füße waren jetzt schon hochgradig beleidigt. Ich hatte das Gefühl einen Schuh zu tragen, der mir zwei Nummern zu klein war. Aber es hieß jetzt: Zähne zusammenbeißen und weiter. Weiter heißt in unserem Fall: Abfahrt nach Norden. Der Schnee war, wie zu erwarten, nicht der beste. Wir hatten allerdings die Hoffnung, dass sich das mit steigender Tageszeit bessern würde. So machten wir uns also auf in Richtung Rauher Kopf.

Abstieg von der Haagspitze
Abstieg von der Haagspitze

Nach einer gefühlt ewigen Traverse und einem kurzen Anstieg standen wir auch schon am Skidepot. Hier war für mich dann auch Schluss. Klettern wollte ich mit meinen Füssen an dem Tag nicht mehr. Mein Partner hat es sich allerdings nicht nehmen lassen und ist die letzten 150 Höhenmeter zum Gipfel geklettert. 
Wieder zurück machten wir uns an die Abfahrt in Richtung Wiesbadener Hütte. Das hatte den Vorteil, dass wir südwestseitige Hänge hatten und der Schnee zumindest stellenweise sehr schön zu fahren war.
Die Wiesbadener Hütte ist ein wenig Größer als die Jamtalhütte und trotz der Vollbelegung war das Hüttenpersonal sehr zuvorkommend und freundlich.

Tag 2: Piz Buin (3312m) und Silvrettahorn (3244m)

Frühstück auf der Wiesbadener ist von 6:00 bis 8:00. Durch die sehr sicheren Verhältnisse und die daraus resultierende Möglichkeit, den Tag länger nutzen zu können, machten wir uns erst gegen 8:00 auf den Weg zum Piz Buin, dem Skigipfel in der Silvretta!

Der Piz Buin
Der Piz Buin

Die Tour war kurzweilig, über den Grünen Kopf ging es schnell auf den Gletscher (Seilfrei, Spalten waren Geschlossen), über dessen Becken hinauf zur Buinlücke. Hier wurden Ski gegen Steigeisen und Pickel getauscht und die letzten Meter unschwierig zum Gipfel geklettert. 
Auch hier haben meine Füße zwar rebelliert, aber diesen Gipfel wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Nach dem Abstieg hatten wir noch jede Menge Zeit, so dass wir uns entschlossen, den Ochsengletscher zu traversieren und in Richtung Silvrettahorn aufzusteigen. Beim Skidepot habe ich abermals meinen Partner ziehen lassen und meine Füße entspannt. 
Die Abfahrt war passabel. Mit einem kleinen Gegenanstieg ging es wieder in Richtung Wiesbadener Hütte.

Luftiger Grat am Silvrettahorn
Luftiger Grat am Silvrettahorn
Abfahrt vom Silvrettahorn
Abfahrt vom Silvrettahorn

Tag 3: Dreiländerspitze (3197) und Hintere Jamspitze (3156m)

Neuer Tag, neues Glück. Oder wenn man meinen Füßen glauben darf: neuer Horror. Es ging zuerst auf die Dreiländerspitze, der Weg dorthin ist schnell erledigt. Einzig der letzte Hang vor dem Skidepot war nur mit Harscheisen zu bewältigen. Um ehrlich zu sein, hätte dieser auch leicht nur mit Steigeisen begangen werden können, so hart verprasst war der Schnee. 
Nach dem Skidepot gestaltet sich die Kletterei zum Gipfel recht Luftig, aber nie richtig schwer.

Abstieg von der Dreiländerspitze
Abstieg von der Dreiländerspitze

Nach dem Abstieg erfolgte eine kurze Abfahrt. Schließlich mussten wir über die Tiroler Scharte in Richtung Hinter Jamspitze weiter. Die Scharte selbst ist nicht mehr mit Skiern passierbar. Wir mussten die letzten rund 30 Höhenmeter mit Steigeisen und Pickel zuerst über Trittschnee, dann aber über stellenweise blankes Eis/Stein Raufpickeln.
Der restliche Anstieg zur Jamspitze war schnell erledigt. Brotzeit bei schönstem Sonnenschein, was will man mehr? 
Die Abfahrt hinunter zum und durch das Jamtal war nicht wirklich ein Genuss. Es gab zwar hier und da einen schönen Hang, der Großteil war aber mit einem festen Harschdeckel versehen und/oder extrem zerfahren. Zudem haben meine Füße mittlerweile jede Kommunikation mit mir abgebrochen und einen direkten Draht zu meinem Schmerzzentrum eröffnet.

Abfahrt nach Galtür, ab und an gab es doch noch guten Schnee
Abfahrt nach Galtür, ab und an gab es doch noch guten Schnee

Drei Tage in der Höhe und schon mussten wir rund 1,5km zum Auto laufen. So sehr hat die Sonne im Tal dem Schnee zugesetzt.

Fazit

Die Silvretta ist ein wunderschönes Tourengebiet. Die Touren sind kurzweilig da die Hütten recht hoch und günstig liegen zudem sind die Wege sehr kurz. So kann man in kurzer Zeit viele Gipfel sammeln und hat dabei alles was zu einer Skihochtour gehört: Gletscher, Kletterei und viel Luft unterm Hintern :) 
Den Anstieg über das Jamtal würde ich mir allerdings bei einem weiteren Besuch sparen und direkt über die Bieler Höhe aufsteigen, das erspart einige Kilometer zustieg…
Auch wünsche ich mir für das nächste Mal, dass meine Füße nicht mehr so gequält werden. Dazu werden wohl oder übel ein paar neue Skitourenstiefel fällig.

Video: Die 10 Gefahrenmuster bei Lawinenunfällen

Die Skitourensaision steht wieder vor der Tür und es wird Zeit sich wieder mit den typischen Gefahrenmustern bei Lawinenunfällen auseinander zu setzen.
Rudi Mair und Patrick Nairz, beide ausgesprochene Experten auf dem Gebiet der Lawinenkunde erläutern in diesem Video die wichtigsten Erkennungsmerkmale.

Erkundungsurlaub in der Dauphinè

Unser diesjähriger Urlaub sollte uns nach Frankreich führen.
Beide hatten wir bis auf den Klassiker Paris kaum Berührungspunkte mit diesem Land. Das sollte sich jedoch ändern und wenn dann richtig, also ging es ab in die Dauphinè! Viele Berge, wilde Natur und die südlichsten Ausläufer der Alpen sollen zeigen ob sie einen Besuch wert sind.

Nachfolgend möchte ich einige der vielen Touren beschreiben, die wir angegangen sind. Zum einen, weil es kaum gute Literatur zur Dauphinè gibt und zum anderen, weil es teilweise sehr lohnenswerte Ziele sind.

Erdkunde

Geografisch liegt die Dauphinè im Südosten Frankreichs. Im Osten findet man Rhône, im Weste recht bald die italienischen Grenze. Südlich der liegt die Provence und im Norden Savoyen.

Zwei Etappen der Tour de France führen jedes Jahr durch die Landschaft, eine der Bekanntesten ist wohl die nach L’Alpe d’Huez.

Chamonix

Zurück zum Urlaub. Wir haben erst einen Zwischenstopp in Chamonix eingelegt, das Flair dieses Bergsteigerdorfs muss man erlebt haben. Im Schatten des Mont Blanc und vieler legendärer Gipfel findet man schnell Gleichgesinnte und allerhand richtig verrückter Leute. Zudem startete in unsere Ankunftswoche auch der Ultra Trail de Mont Blanc, somit mischten sich noch sehr viele Laufverrückte unter die Bevölkerung und es herrschte reichlich Action.

Irgendwann wird es klappen, die Besteigung des Mont Blanc
Irgendwann wird es klappen, die Besteigung des Mont Blanc

Balcon de Mer de Glace

Unsere erste Tour sollte der Balcons de Mer de Glace werden. Mit der Zahnradbahn ging es rauf nach Montenvers und von dort aus über steile Leitern hinab zum längsten Gletscher in Frankreich, dem Mer de Glace. Von dort aus folgten wir dem Gletscher lange Stromaufwärts,  um über Moränen und Leitern wieder hinauf in Richtung Refuge de Couvercle zu kommen, einer, wie ich finde, am schönsten gelegenen Hütten in den Alpen. Vis-à-vis mit dem mächtigen Grand Jorasses. Im Osten der Mont Blanc und im Westen lässt das Whymper-Couloir den schwierigen Aufstieg zur Aiguille Verte erahnen. Kurzum, wenn Ihr in der Gegend seid: Stattet dieser Hütte einen Besuch ab. Bleibt am besten auch gleich über Nacht, denn der abendliche Anblick der großen Gipfel hat etwas magisches.

Die Leitern waren teilweise extrem lang
Die Leitern waren teilweise extrem lang

 

Runter, oder Rauf!?!
Runter, oder Rauf!?!

 

Bei dem Panorama macht man gerne Pause
Bei dem Panorama macht man gerne Pause

 

Abendlicht
Abendlicht

 

Am nächsten Morgen ging es für uns auf den eigentlichen Balcon zurück zum Startpunkt nach Montenvers. Hierbei verläuft der Rückweg auf einem schmalen Grat immer oberhalb des Mer de Glaces und bietet eine wahrlich schöne Aussicht. Kaum zu verfehlen geht es irgendwann wieder über die steilen Leitern hinunter auf den Gletscher und auf der anderen Seite wieder hinauf nach Montenvers.

Grand Jorasses und im Fodergrund das Mer de Glace
Grand Jorasses und im Fodergrund das Mer de Glace

 

Eis, wohin das Auge sieht, angeblich 80m tief
Eis, wohin das Auge sieht, angeblich rund 80m tief

Hinweise zur Tour

Die Tour ist mit 8:00 Stunden in der Literatur angegeben (rund 900hm), dies ist zwar möglich, allerdings empfehle ich ausdrücklich eine Übernachtung auf dem Refuge de Courvercle. Das entspannt und gibt Zeit diese phantastische Gegend zu genießen.
Das Mer de Glace ist ein reinrassiger Gletscher, ohne entsprechende Ausrüstung und Ausbildung hat man hier nichts zu suchen. Auch wenn einem einige Touristen gerne vom Gegenteil überzeugen wollen und hier “ohne alles” rumturnen. Ansonsten reicht ein 30m Seil zur weiteren Toursicherung vollkommen aus. Ein Klettersteigset (oftmals wird die Tour auch als Klettersteig beschrieben) braucht man indes nicht. Bei allen Leitern sind Sicherungspunkte vorhanden, allerdings findet man kaum Stahlseile wie sie in klassischen Klettersteigen zu finden sind.

Spaß am Mer de Glace
Spaß am Mer de Glace

 

Der Weg zum Refuge de Couvercle ist mit Smiles markiert
Der Weg zum Refuge de Couvercle ist mit Smiles markiert

Es geht weiter…

Von Chamonix aus ging es für uns nach La Bèrade, einem sehr idyllischem kleinen Dorf im Nordosten der Dauphinè am Rand des Nationalparks Ecrins. Das Dorf ist nur in den Sommermonaten bewohnt und entsprechend spartanisch ausgestattet, es empfiehlt sich als im Tal nochmals die Vorräte aufzufüllen!
Von La Bèrade aus haben wir zwei Touren gemacht, eine zum Aussichtsberg, dem Tète de la Maye (2518m) und eine zum Ursprung des Gletscherflusses Vènèon.

La Bérade - klein und Idyllisch
La Bérade – klein und Idyllisch

Die Wanderung zum Tète de la Maye sollte nicht unterschätzt werden. Sie ist zwar teilweise gesichert, verlangt jedoch Trittsicherheit und an zwei Stellen auch Schwindelfreiheit. Ansonsten ist sie sehr lohnenswert, hat man doch Aussicht auf die La Meji (3983m). Dieser gilt als einer der am schwierigsten zu besteigenden Gipfel der Alpen.
Die Tour ist sehr gut ausgeschildert, hat rund 810hm im Aufstieg. Zeitlich sollte man rund 4 Stunden einplanen.

Der "Wanderweg" zum Tète de la Maye
Der “Wanderweg” zum Tète de la Maye

 

In der Ferne erblickt man La Meji
In der Ferne erblickt man La Meji

 

Auf dem Gipfel der Tète de la Maye
Auf dem Gipfel der Tète de la Maye

 

Die zweite Tour war deutlich entspannter, aber nicht minder schön. Die Talwanderung zum Ursprung des Vènèon ist lediglich aufgrund ihrer Länge anspruchsvoll (Zeit: rund 5 Stunden mit 450hm). Es gibt auch noch die Möglichkeit von der Vènèon Brücke aus zum Refuge de la Pilatte aufzusteigen (45min / 400hm), allerdings haben wir das aus zeitlichen Gründen nicht mehr geschafft.

Die Tour ist Flach (450hm), aber lang!
Die Tour ist Flach (450hm), aber lang!

 

Das Ziel unserer Tour war diesmal kein Gipfel, sonder eine Brücke die über den Vénèon führt.
Das Ziel unserer Tour war diesmal kein Gipfel, sonder eine Brücke die über den Vénèon führt.

 

Pause muss sein...
Pause muss sein…

 

Auf dem Rückweg vom Ursprung des Vènèon
Auf dem Rückweg vom Ursprung des Vènèon

 

In den Westen…

Luftlinie trennen den östlichen Teil der Dauphinè vom westlichen wahrscheinlich nicht mal 10km. Auf der Straße sind dies allerdings rund 140km. Man überwindet hierbei drei Pässe, wobei der Höchste, der Col du Galibier, mit rund 2645m schon ein kleines Abenteuer mit dem Wohnmobil bedeuten.
Auf der anderen Seite haben wir Station im Camping Municipal “Les Deux Glaciers” bezogen. Dieser Campingplatz wird von zwei Deutschen betrieben, die beide äußerst zuvorkommend sind und viele Insidertipps parat haben!

Zur Erholung haben wir einen kleinen Klettersteig am Plan Du Lac gemacht
Zur Erholung haben wir einen kleinen Klettersteig am Plan Du Lac gemacht

Klettersteig auf die Aiguillette du Lauzet

Von Pont de l’Alpe (1710m) startet eine super Tour hinauf zum Gipfel Aiguillete du Lauzet (2717m). Die erste Stunde noch über einen Wanderweg, anschließend über einen überaus schönen Klettersteig. Dieser ist durchweg gut und sinnvoll gesichert (Schwierigkeit: C), aber sehr lang und ausgesetzt. Zeit für den Steig alleine: 3 Stunden. Vom Gipfel führt ein Wanderweg wieder hinunter zum Ausgangspunkt. Auf dem Rückweg lohnt sich ein Besuch im Refuge Halte Roche Robert, der Kuchen dort ist hervorragend! Die Gesamtzeit liegt bei rund 6 Stunden, ansonsten gibt es bei dieser Tour nichts weiter zu beachten.

Der Steig ist teilweise sehr ausgesetzt
Der Steig ist teilweise sehr ausgesetzt

 

Durch ein Loch im Fels geht es im Klettersteig weiter
Da geht`s durch…

 

Der Fels ist schön griffig, meist braucht man das Stahlseil nicht.
Der Fels ist schön griffig, meist braucht man das Stahlseil nicht.

 

Am Gipfel der Aiguillette du Lauzet
Am Gipfel der Aiguillette du Lauzet

 

Vom Camping Municipal ging es zu unserer letzten Station nach Ailefroide. Entgegen der weitläufigen Meinung (unter anderem wurde uns dies auch in der Tourist Information so erzählt) kann man dieses Dorf durchaus mit dem Wohnmobil erreichen. Einzige Bedingung, Maximale Höhe 3,25m Ansonsten steckt ihr in einem kleinen Tunnel fest…

Der Campingplatz in Ailefroide ist ebenfalls etwas Besonderes, ist doch fast das gesamte Dorf eben dies. Ein Campingplatz.
Am Anfang hatten wir uns noch gewundert, steht doch einsam an der Straße die Rezeption und weit und breit ist kein Zelt, oder Wohnwagen zu sehen. Später wurde uns schnell klar das diese alle versteckt im Wald, oder auf verschiedenen “Inseln“ innerhalb von Ailefroide standen.

Der Campinplatz in Ailefroide. In der Nabensaison schön ruhig!
Der Campinplatz in Ailefroide. In der Nabensaison schön ruhig!

 

Von hier aus hat man so ziemlich alle Möglichkeiten die großen Gipfel im Ècrins-Massiv zu besteigen, Pellvoux, l’Ailefroide und nicht zuletzt die Barrè des Ècrins, mit ihren 4101m der südlichste 4000er Gipfel der Alpen.

Glacier Blanc

Mit dem Rad sind wir von Ailefroide zum Ausgangspunkt unserer Tour gefahren: Pré de Madame Carle (5km / rund 300hm) von dort aus sind wir zum Refuge du Glacier Blanc und noch ein gutes Stück weiter in Richtung Refuge des Ecrins aufgestiegen (rund 3 Stunden / 1200hm). Von hier aus wird die Barrè als Gipfel bestiegen, entsprechend viel ist hier wohl auch zur Hauptsaison los. Man hört so manche Horrorgeschichte von 300 Leuten auf einer 120 Mann Hütte. Ich wollte mir lediglich ein Bild des Gipfels und des Gletschers machen. Schließlich fehlt mir dieser Gipfel auch noch in meiner Sammlung…
Die Wege zu den Refugues sind durchweg problemlos gehbar. Es wird mit steigender Höhe natürlich zunehmend alpiner, aber bis auf circa 2850m (ab hier geht man auf dem Gletscher) ist der Weg gut zu meistern.
Insgesamt waren wir rund 9 Stunden unterwegs, dies ist aber auch der langen Pause in dieser schönen Bergwelt geschuldet.

Auf dem Weg zum Refuge de Glacier Blanc
Auf dem Weg zum Refuge de Glacier Blanc

 

Auf dem Weg zum Refuge de Glacier Blanc
Auf dem Weg zum Refuge de Glacier Blanc

Tète de la Draye

Was die Maye im Osten, ist der Draye (2077m) im Westen. Der Aussichtsberg ist im Gegensatz zu seinem Pendant jedoch wesentlich anspruchsloser zu besteigen. Ein gut ausgeschilderter Weg führt einen in rund 2 Stunden zum Gipfel. Von dort hat man Aussicht zum Talschluss des Vallouise und auf den mächtigen Mont Pellvoux. Am Gipfel gibt es angeblich die Möglichkeit, über leichte Kletterei in rund 1h zur Crète de la Roche hinauf zu gelangen, allerdings haben wir keinerlei Anzeichen eines Weges gefunden und es beim Draye Gipfel belassen.

Der mächtige Mont Pellvoux
Der mächtige Mont Pellvoux

 

Am Gipfel vom Téte de la Draye
Am Gipfel vom Téte de la Draye

Fazit

Alles in allem ein extrem schönes und vielseitiges Gebiet, das wir sicherlich nochmals ansteuern werden. Sei es zum Klettern – es gibt hunderte Routen – oder tatsächlich um der Barrè aufs Dach zu steigen. We will be back!

Wie schon geschrieben, gibt es kaum gute Führerliteratur über die Dauphinè. Empfehlen kann ich allenfalls: Dauphinè Ost, Iris Kürschner und Dieter Haas, Rother Wanderführer, ISBN: 978-3-7633-4320-1. Zur Orientierung reicht die IGN Karte: Meije, Pellvoux Blatt 3436 ET (1:250000).

Bad Hindelanger Klettersteig

Anfang August trieb uns wieder mal die Bergsehnsucht in den Süden. Genauer nach Oberstdorf, um dort vom Nebelhorn über den Hindelanger Klettersteig auf den Großen Daumen zu gelangen.

Am Einstieg mit Blick auf das Edmund-Probst-Haus
Am Einstieg mit Blick auf das Edmund-Probst-Haus

 

Der Steig ist mit einer kompletten Gehzeit von 6-8h in der einschlägigen Literatur angegeben. Da wir die Anfahrt aus Nürnberg hatten, haben wir uns entschlossen, gleich mit der Bahn zum Gipfel des Nebelhorns aufzusteigen und von dort direkt zu starten.
Eine Alternative ist der Aufstieg von der Talstation, was die Tour aber um etliche Höhenmeter und um rund 3h verlängert. Ebenfalls möglich, die Fahrt bis zum Edmund-Probst Haus. Von hier ist man in rund 1h am Einstieg des Steigs.

Bei guten Wetter sollte man früh Unterwegs sein. Der Steig wird aufgrund seiner relativ einfachen Schwierigkeit von “C” und den vielen möglichen und einfachen Notabstiegen sehr häufig begangen. Darüber hinaus sollte man sich aber nicht täuschen lassen, der Steig an sich hat durchaus einen alpinen Charakter. Es sind zwar ausreichend Stahlseile und Leitern vorhanden, aber er ist bei weitem nicht so zugepflastert wie manch anderer
Steig. Und das ist auch gut so.

Es gibt viele freie Kletterstellen!
Es gibt viele freie Kletterstellen!

 

Wir hatten zwar entsprechende Ausrüstung dabei (Helm, Gurt, Klettersteigset), sind aber die meiste Zeit frei gegangen, um zügig voranzukommen. Diese Vorgehensweise ging aber auch nur, da wir relativ schnell mit die ersten im Steig waren und somit keine Gefahr durch andere Klettersteiggeher mehr bestand.

Im Gratverlauf wechseln sich teilweise ausgesetzte Gehpassagen (Maximal I. Gehgelände) mit schönen Kletterpassagen ab, der Fels ist schön griffig und hat wenige speckige Stellen.
Unterwegs gibt es viele Stellen, die zum Verweilen einladen. Wir selbst haben in der Scharte vom Östlichen Wengenkopf kurz Brotzeit gemacht. Da war es nämlich einigermaßen schattig (Am 8. August kletterte das Thermometer weit über 30 Grad).

Ein schattiger Platz lädt zum Verweilen ein
Ein schattiger Platz lädt zum Verweilen ein

 

Insgesamt ist der Grat circa 5km lang und bietet durchgehen ein schönes Panorama auf das Allgäuer Umland. Durch das abwechslungsreiche Auf und Ab vergeht aber auch leider die Zeit wie im Flug. Daher sollte unbedingt vorab abgeklärt werden, bis zu welcher Zeit man wo sein möchte, um gegebenenfalls noch über die Notabstiege auf das Koblat zurück zum Edmund-Probst Haus zu kommen.

Ein Teil des Gratverlaufes
Ein Teil des Gratverlaufes

 

Ein Blick durch ein Felstor auf das Allgäuer Umland
Torblick

Der eigentliche Steig endet auf einem Sattel, diesen haben wir nach rund 4h erreicht. Von hier aus kann man noch auf den Großen Daumen aufsteigen und, falls noch Lust auf mehr ist, über die Hohen Gänge zum Breitenberg verlängert werden (A/B, rund 3h länger). Wir sind allerdings direkt zum Laubichlsee abgestiegen und haben uns dort erst mal ausgiebig abgekühlt.
Zurück ging es über einen normalen Wanderweg auf dem Koblat in rund 1,5h zum Edmund-Probst Haus und von dort hinab ins Tal.

Abkühlung bietet der Laubichlsee
Abkühlung bietet der Laubichlsee

 

Alles in allem ist die Tour nur zu empfehlen, allerdings sollte der Steig wirklich nicht unterschätzt werden. Wenn viel los ist, wird es an den Schlüsselstellen wohl zu Verzögerungen kommen, was die gesamte Tourzeit nochmals verlängert.

Weitere Informationen zur Tour gibt es Online hier: Klettersteig.de, oder im Alpenvereins-Führer – Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen. 17. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-1126-2 (S. 166 ff))

Die Skihochtour, die keine war

Zum bereits dritten Mal wollten wir uns Anfang April auf die hohen Berge der Monte Rosa per Ski begeben. Das war zumindest der Plan.

Im Detail war folgendes vorgesehen:

  • Sonntag: Anreise zum Simplon Pass, Übernachtung.
  • Montag: Anreise Alagna, von dort per Bahn zum Rifugio Orestes
  • Dienstag: Eingehtour auf das Hochliecht, Übernachtung nochmals auf der Orestes Hütte
  • Mittwoch: Aufstieg zur Punta Giordani, von dort Abfahrt zum Rifugio Mantova
  • Donnerstag – Sonntag Touren von der Mantova
  • Montag: Heimreise
Kurze Pause am Lago d'Orta
Kurze Pause am Lago d’Orta

 

Angefangen hat alles recht normal. Die Nacht am Simplon Pass haben wir Hotel Simplon Blick verbracht, nicht die erste und bestimmt auch nicht die letzte Nacht dort! Am nächsten Tag Weiterfahrt nach Alagna in Italien, um von dort zum Rifugio Orestes per Bahn aufzufahren. Nun, wie soll ich sagen, wir wollten wirklich hochfahren, aber leider wollte die Bahn nicht mehr. Die hatte nämlich kurzerhand beschlossen, eine Woche vor regulärem Ende ihren Betrieb einzustellen. Leider haben wir das ganze erst (aufgrund diverser Verständigungsprobleme) gegen 14:00 Uhr so wirklich realisiert.

Um jetzt nach “oben” zu kommen hätte man nach Gressoney fahren müssen. Was auf der Karte wie ein Katzensprung aussieht, ist in Wirklichkeit leider eine Autofahrt von rund 3h. Das würde bedeuten, wir würden es nicht mehr am Montag auf die Orestes Hütte schaffen. Was im Prinzip auch kein Problem dargestellt hätte, wenn nicht der Wetterbericht ab Donnerstag schon eine Wetterstörung von circa zwei Tagen vorausgesagt hätte. Das hätte wiederum bedeutet, dass wir, gerade nach der Eingehtour auf das Hochliecht schon hätten Pause machen müssen – und darauf hatte keiner so wirklich Lust. Wenn man schon viel Geld für die Übernachtungen und die Anreise bezahlt, möchte man wenigstens ein paar Touren machen.

Nach kurzem Kriegsrat – und einigen Telefonaten zum Prüfen von Möglichkeiten – haben wir uns entschlossen wieder zum Simplon Pass zurück zu fahren, um von dort noch ein oder zwei Touren zu machen, schließlich will man ja nicht die ganze Strecke umsonst gefahren sein.

Da der Pass “nur“ auf 2005HM liegt, mussten wir für unsere geplante Tour auf das Simploner Breithorn schon um 04:30 Uhr aus den Federn. Andernfalls wären wir den, für diese Jahreszeit, sehr hohen Temperaturen zum Opfer gefallen und die daraus resultierende Gefahr durch Schneerutsche und Lawinen wollten wir nicht eingehen.

Die Tour an sich war relativ unspektakulär, die Schlüsselstelle der Tour haben wir allerdings mit Steigeisen gequert, da uns ein Übergang mit Skiern zu heikel erschien.

Aufgrund der Verhältnisse, haben wir uns entschieden, die Schlüsselstelle der Tour mit Steigeisen zu begehen.
Aufgrund der Verhältnisse, haben wir uns entschieden, die Schlüsselstelle der Tour mit Steigeisen zu begehen.

 

Als wenn die vorherigen Geschichten nicht schon Strafe genug waren, kam es allerdings noch schlimmer.

Entgegen des Wetterberichts, der für den Dienstag Temperaturen um die 28 Grad vorausgesagt hatte, war der Himmel in Wirklichkeit komplett wolkenverhangen. Das heisst natürlich auch, dass der sich in der Nacht bildende Harschdeckel der Schneeschicht nicht aufweicht und man auf einer Art Eispanzer abfährt. Obendrauf kam noch, dass im Bereich des Gipfelsattels ein solcher Fönsturm herrschte, dass es meinen Rucksack (rund 8kg) per Windböe fast vom Berg geweht hätte. Nur ein beherzter Sprung konnte schlimmeres verhindern. Kurz gesagt, die Tour war Mist.

Noch sah alles ruhig und friedlich aus am Breithorn.
Noch sah alles ruhig und friedlich aus am Breithorn.

 

Zurück im Hotel berieten wir lange, was wir weiter tun wollen. Letztendlich fiel die Entscheidung zugunsten einer kleinen Tour auf das Magehorn und der anschließenden Heimfahrt.

Wenigstens die letzte Tour sollte ein kleiner Erfolg werden, wir kamen zwar nicht zum Gipfel (dieser war komplett Aper), hatten aber einen Traum Firn zum abfahren!

Schön geneigte Hänge zum Abfahren
Schön geneigte Hänge zum Abfahren

 

Wenigstens die letzte Tour gab ein bisschen Entschädigung für die restlichen Tage
Wenigstens die letzte Tour gab ein bisschen Entschädigung für die restlichen Tage

 

Das Fazit dieser Tour?

Bergsteigen, egal in welcher Form ist und bleibt Glücksache. Stimmen die Bedingungen? stimmt das Wetter?, stimmt die Kondition? Es sind viele Faktoren, die passen müssen und gerade wenn man mit einer größeren Gruppe Unterwegs ist, wird die Tour noch mehr zum Glücksspiel, schließlich muss man in der Regel weit im Voraus planen und hat, bedingt durch gebuchten Verbindlichkeiten, kaum Ausweichmöglichkeiten.

Triglav – König der Julischen Alpen

Da unser gemeinsamer Sommerurlaub leider etwas kürzer ausfallen musste, haben wir kurzerhand beschlossen, nochmals nach ins gut erreichbare Slowenien zu reisen und unter anderem den Triglav zu besteigen. Als höchster Berg Sloweniens sicherlich ein Lohnenswertes Ziel.

Am 16. August ging es für uns von einem kleinem, aber sehr empfehlenswerten Campingplatz in Dovje in Richtung Vratatal zum Parkplatz am Aljazev Dom mitten im Nationalpark Julische Alpen. Die Reise dorthin entpuppt sich, typisch Slowenisch, als eine mehr oder weniger befestigte 10km lange Straße mit stellenweise 20 Prozent Steigung. Mit dem Wohnmobil war das ganze machbar, ist aber nur bedingt zu empfehlen – bei Gegenverkehr bleibt kaum Spielraum für etwaige Verkehrsmanöver.

Kaum ist die Straße zu Ende, steht man auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz (5,- Euro, egal wie lange man bleibt) und kann auch schon losmarschieren.

Endlich am Parkplatz angekommen
Endlich am Parkplatz angekommen

So machten wir uns um halb neun am Morgen auf den Weg. Aufgrund diverser Recherchen hatten wir beschlossen die West-Ost Überschreitung des Triglav anzugehen. Das heißt: Aufstieg zum Luknja Pass, von dort über den Bambergweg und den Gipfel Sfinga zum Gipfel des Triglav. Von dort dann Abstieg über den kleinen Triglav zur Dom Planika, wo wir übernachtet haben.

Der Aufstieg zum Luknja Pass
Der Aufstieg zum Luknja Pass
Der Gipfel des Sfinga
Der Gipfel des Sfinga

Somit hatte die Tour im Aufstieg am ersten Tag knapp 2100 Höhenmeter, was man nicht unterschätzen sollte. Die technischen Herausforderungen der Tour halten sich allerdings in Grenzen, bis auf ein paar ausgesetzte Stellen gab es für uns eigentlich keine Schwierigkeiten. Zur Not sind auch diverse Seilversicherungen und Drahtstifte vorhanden. Wer also nicht trittsicher oder schwindelfrei ist, sollte unbedingt ein Klettersteigset mitnehmen!

Es ist auch ein kleines Schneefeld zu queren, dafür aber Steigeisen mitzunehmen wäre übertrieben. Wer unsicher ist, nimmt ein paar Grödel mit, das reicht vollkommen.

Ausgesetzte Passagen am Bambergweg
Ausgesetzte Passagen am Bambergweg
Rund 100HM Eisfeld gilt es zu Queren
Rund 100HM Eisfeld gilt es zu Queren
Unterwegs trafen wir viele Gämsen, aber leider keine Steinböcke.
Unterwegs trafen wir viele Gämsen, aber leider keine Steinböcke.
Die Gipfelrakete ist in Sicht!
Die Gipfelrakete ist in Sicht!

An den Wochenenden gibt es auf dem Gipfel jemanden, der Radler, Bier und Limo verkauft (alles rund sieben Euro). Anja hat das Angebot gleich dankend angenommen.

Nach rund 7h Aufstieg ein verdientes Gipfelradler!
Nach rund 7h Aufstieg ein verdientes Gipfelradler!

Im Gegensatz zum Aufstieg über die Westseite, ist der Abstieg über die Ostseite fast durchgehend mit Seilen versichert. Hier macht sich deutlich bemerkbar, dass von hier aus die meisten Gipfel-Aspiranten von den Hütten aus zum Gipfel steigen.

Dom Planika ist nach rund einer Stunde erreicht.
Die Hütte ist sauber und in Ordnung, allerdings sollte man sich damit abfinden, dass es auf dieser Höhe kein fliessendes Wasser gibt und die sanitäre Situation sich somit auf zwei Plumpsklos für rund 80 Personen beschränkt… Die Übernachtung selbst hat uns rund 20 Euro gekostet. Hinzu kommt ein Essen (rund zehn Euro p.P.) und das Frühstück für sechs Euro p.P.

Hinweis: Entgegen anderslautenden Informationen im Netz, ist es sehr wohl möglich auf der Dom Planika zu reservieren!

Die Hütte bereits in Sicht.
Sonnenaufgang auf rund 2400hm
Sonnenaufgang auf rund 2400hm
Schattenspiele
Schattenspiele

Am nächsten Morgen sind wir noch zur Triglavski Dom gewandert und von dort aus über die Dom Stanica und den Pragweg abgestiegen.

Der Abstieg über den Pragweg ist ebenfalls technisch vollkommen problemfrei. Es gibt lediglich eine kleiner Kletterstelle durch ein Wandstück. Diese ist aber mehr als ausreichend durch Stifte und Seile abgesichert. Allerdings ist das Tragen eines Helmes während der gesamten Tour obligatorisch! – zu groß ist die Gefahr von herabstürzenden oder losgetreten Steinen getroffen zu werden.

Genau da geht es runter – daher auch die Helmpflicht!
Genau da geht es runter – daher auch die Helmpflicht!
Der Blick zum zurück Luknja Pass
Der Blick zum zurück Luknja Pass

Alles in allem eine sehr schöne Tour, jedoch darf man nicht erwarten, hier alleine zu sein, laut einer Legende muss jeder Slowene mindestens einmal in seinem Leben auf dem Triglav gestanden haben und es gibt anscheinend viele davon…

Das Gipfelbild darf nicht fehlen.
Das Gipfelbild darf nicht fehlen.