Nicht zuletzt wegen meines Datencrashes vor einigen Jahren schwöre ich auf eine gute Backup-Strategie. Diese beinhaltet auch ein sogenanntes Offsite-Backup, also eines, das nicht auf Hardware gespeichert wird, die physisch in eurem Haushalt vorhanden ist. Da es sich hierbei um den Inhalt meiner kompletten Festplatte handelt, ist es logischerweise in meinem Interesse, dass diese Daten verschlüsselt übertragen und verschlüsselt auf dem Server des Anbieters landen.
Bisher nutzte ich dafür den Service von CrashPlan. Dort kostet das 1-Jahres Abo im Familien Tarif – ich verwalte nebenbei auch noch die Backups einiger Familienmitglieder – rund 140,- Euro. Darin enthalten ist unlimitierter Speicherplatz für bis zu 10 Rechner. Es gab die Möglichkeit einen Key zum Verschlüsseln zu generieren, allerdings nur innerhalb der Software selbst. Es gab keine Option diesen extern zu erzeugen und einzufügen. Die Übertragung der Daten auf Server in den USA wurde ebenfalls 128bit AES Verschlüsselt. Soweit, so gut.
Was mich allerdings, abgesehen von dem dubiosen erzeugen des Krypto-Keys, noch mehr verzweifeln ließ, war die Client Software von Crashplan. Dieser in Java geschriebene Alptraum frisst nicht nur Systemressourcen ohne Ende, nein, er ist auch schnarchlangsam. Es gibt hier zwar einige Tricks, um die Sache erträglicher zu machen, aber es ist und bleibt halt keine native Software, die übrigens laut Anbieter seit gefühlt 5 Jahren in der Entwicklung ist.
Was neues musste also her: Arq.
Arq gibt es als native Software für Windows und für OS X, sie ist schnell, ressourcenschonend und obendrein sehr funktionell aufgebaut. Backup Ziel angeben, Ordner auswählen und los gehts. Der Client kostet als Single Lizenz 40 US-Dollar. Im Bündel wird’s entsprechend günstiger.
Der Haken an Arq: Sie bieten auch Online-Speicher an, dieser ist aber hoffnungslos überteuert. Hier habe ich mit Storage Box von Hetzner jedoch eine adäquate Lösung gefunden. Die 1 TB Box kostet 9,40 Euro pro Monat und reicht für insgesamt 4 Rechner erst mal eine ganze Weile aus. Die Verbindung erfolgt über SFTP mit selbsterstellten Zertifikaten und ist selbst für einen Laien im Handumdrehen erledigt. Schön an der Storage Box ist die monatliche Kündbarkeit und der problemlose Wechsel in andere Pakete. Das sucht man bei anderen Anbietern meist vergeblich.
Allerdings bedeutet der Wechsel, dass nun alle alten Backups bei CrashPlan weg sind und ich für jeden Rechner ein Basis-Backup zu Hetzner hochladen muss. Dies kann, bei entsprechender Größe und aufgrund unserer sauschnellen Internetverbindung eine ganze Weile dauern. Achtet daher in dieser Zeit darauf das zumindest die TimeMachine Backups funktionieren.
Eines noch zum Schluss, das beste Backup ist nutzlos wenn es im Falle eines Falles defekt ist. Hier bieten CrashPlan als auch Arq entsprechende Routinen um die Backups zu überprüfen. Auch schadet ein gelegentliche Test nicht ob ihr eure Daten zuverlässig wiederherstellen könnt.
2 comments On Wechsel von CrashPlan zu Arq
Bist du mit der Hertzner Storage Box zufrieden?
Bekomme hier immer wieder folgenden Fehler:
Error: GetContentsOfFileItem(/B7A19B4C-4CAE-40D8-90FE-B2282B1574BF/bucketdata/CBCCDE8A-76F7-4E31-8F8F-38E13882148E/refs/heads/master): An established connection was aborted by the software in your host machine.
Liegt es an Arq ? oder an Hetzner? Macht Arq evtl. zu viele Verbindungen auf ?
Bin noch am Testen ob ich mit Arq oder Crashplan arbeiten werde…
(Arq for Windows)
Viele Grüße,
Michael
Bei Hetzner bin ich vollends zufrieden. Der Upload ist schnell und die gesamte Konfiguration absolut unkompliziert.
Bei der Fehlermeldung würde ich auf eine Firewall oder einen Amok laufenden Virenscanner tippen der Arq daran hindert eine Verbindung zu Hetzner aufzubauen.
Alternativ: Schreib den Arq- Entwickler an, der ist Fit und antwortet auch recht schnell.