Ski-Hochtourenwoche in der Schweiz

Vor drei Wochen waren wir für sieben Tage im Schweizer Wallis auf Ski-Hochtour unterwegs. Um es vorweg zu nehmen, perfekter hätte eine solche Tour nicht ablaufen können. Das Wetter hat mitgespielt und auch die Bedingungen am Berg waren nahezu perfekt. 

Blick vom Gipfel des Fluchthorns

Für mich war es die erste Hochtour auf Skiern und es gab viele neue Eindrücke und Erkenntnisse.
Zum einen: unterschätze niemals die Distanzen auf einem Gletscher, was optisch nach zwei Stunden lockerer Gehzeit aussieht entpuppt sich schnell als eine Vier-Stunden-Plus-Tour. 

Der lange weg zum Adlerpass

Zum anderen: Berge jenseits der 4000hm haben auf viele Tourengeher eine scheinbar magische Anziehungskraft. Auf mich nicht.
Das heisst nicht, dass ich nicht gerne dort unterwegs bin. Nur ist es für mich nicht wichtig, ausschließlich Touren auf 4000er zu machen da alles andere nichts zählt. Und genau diesen Eindruck bekommt man, wenn andere Tourengeher Abends auf der Hütte von Ihren Zielen erzählen. 

Morgendliche Gletcherstimmung

Für mich steht das Erlebnis Berg im Vordergrund und das ist auf einem 4000er genauso, wie auf einem schönen kleineren Gipfel in den Bayrischen Voralpen. Der markanteste Unterschied liegt darin, dass die Aussicht ab einer gewissen Höhe um ein Vielfaches besser ist ;-)

Signalkuppe, Dufurspitze und Nordend vom Strahlhorn aus Gesehen

Was ebenfalls einen Unterschied zur “normalen” Bergtour darstellt, ist die Tatsache, dass man sich hier fast ausschließlich auf Gletschern bewegt und dementsprechende Sicherheitsausrüstung dabei haben sollte. Dazu gehören u.a. Seil, Pickl, Steigeisen, diverses Sicherungsmaterial und auch das nötige Wissen dieses im Falle eines Spaltensturzes einsetzen zu können.
Man sollte die Gefahren auf keinen Fall unterschätzen, zumal man sich in der Regel weiter weg von der Zivilisation befindet, als dass eine Rettung ohne Helikopter noch sinnvoll wäre.

Kleine Menschen, auf einem großen Gletscher

Tour im Detail 

  • Freitag: Anreise zum Simplonpass 
  • Samstag: Es ging los mit einer Eingewöhnungstour auf das Spitzhorli inkl. Abstecher auf das Tuochuhorn am Simplonpass
  • Sonntag: Verlegung nach Visp, wo wir das Auto geparkt haben (billiger als in Saas Fee!). Mit dem Bus nach Saas Grund, von dort mit der Bahn auf das Felskin und weiter auf das Allalinhorn. Die Abfahrt ging zur Britannia Hütte 
  • Montag: Von der Britannia auf das Fluchthorn 
  • Dienstag: Britannia -> Strahlhorn (die Abfahrt war ein Highlight)
  • Mittwoch: Wetteränderung in Sicht. Abfahrt nach Visp und von dort aus nochmals zum Simplonpass.
  • Donnerstag: Vom Simplonpass auf das Simploner Breithorn (gigantisch gute Abfahrt!)
  • Freitag: Ab nach Hause

Trotz der Tatsache, dass unsere Gruppe bereits nach zwei Tagen mit gesundheitlichen Ausfällen zu kämpfen hatte, waren wir mit den erreichten Zielen durchaus zufrieden.

Laufseminar bei Doc Marquardt in Erlangen

Natural Running, Höher, Schneller, Weiter und dann auch noch Gesünder!

Am letzten September Wochenende habe ich an einem zweitägigen Laufseminar mit dem Laufpapst der aktuellen Stunde Dr. Matthias Marquardt teilgenommen. Da mich das ganze tatsächlich schwer beeindruckt hat wollte ich euch hier einen kurze Abriss über meine Erfahrungen geben.

Der optimale Laufstil, es gibt Ihn doch!
Bisher herrschte in der Trainerszene Einigkeit darüber das der Laufstil tatsächlich erst bei Sub 35min auf 10km mehr in den Fokus Rücken sollte. Vor dieser Pauschaliserung habe ich mich bisher immer verwehrt und dank Doc Marquardt nun auch die Bestätigung dafür erhalten. Wir haben von Ihm anhand eines 4-Phasen Modells gesehen wie man die klassischen Fehler erkennt und diese auch vermeiden kann.

Lauf-ABC und es ist doch wichtig.
Mehr ist besser und das natürlich Barfuß!
Das Lauf-ABC in Kombination mit dem Barfußlaufen ist neben dem Training der spezifischen Laufmuskulatur tatsächlich eine der wichtigsten Methoden den Laufstil zu verbessern, hier gab es viele Tipps & Tricks und vor allem auch Erkenntnisse was man im Training besser machen kann und auch sollte! Lasst euch beim nächsten Bahntraining überraschen, Muskelkater ist garantiert!

Krafttraining einfach aber effektiv!
Drei Übungen die euch helfen den Laufstil zu verbessern? Kling reißerisch ist aber in der Tat richtig und seeeehr effektiv. Neugierig? Die entsprechenden Übungen findet Ihr hier.

Der Laufschuh, oft unterschätzt und meistens der falsche.
Hier vorab ein Disclaimer: Anhand der Tipps die Ihr hier lest, solltet Ihr keineswegs losziehen und den nächsten Laufschuh kaufen, dafür ist das Thema zu komplex und jeder Läufer zu individuell!
Geht jedoch mit den Erkenntnissen jedoch in einen Schuhladen eurer Wahl und wendet sie entsprechend an.

Stabil, Neutral, Support, Trail, Wettkampf, Lightweight, ja welcher den nun?
Der beste Laufschuh ist eigentlich der, der euren Fuß das machen lässt was er machen möchte, ergo fallen die ganzen “Panzer” Schuhe (Stabil / Neutral) schon vorab weg. Ihr seid von der Natur von Haus aus mit dem besten Dämpfungssystem der Welt ausgestattet, eurer Muskulatur, so dass Ihr Dämpfungssmonster und steife Schuhe einfach nicht benötigt! 
Für Trailschuhe gilt im großen und ganzen das gleiche, außer Ihr seid wirklich in den Bergen unterwegs und das nicht nur einmal im Jahr! Für die obligatorische runde im Park braucht jedoch keiner von uns einen ausgewiesenen Trailschuh und schon gar nicht mit Membran…

Gut was bleibt dann noch? Wettkampf und Lightweight?
Da Wk-Schuhe in der Regel sehr krass in ihrem Aufbau und der Konstruktion sind sollten sie auch nur für den eigentlichen Anwendungsfall 
genommen werden.
Ligtweighttrainer sind also die Schuhe die man haben möchte, warum?
Sie haben in der Regel wenig Gewicht und sind dabei sehr flexibel (X-Achse) des weiteren sind dort selten Pronationsstützen verbaut welche wirklich wenige Läufer wirklich brauchen. Wichtig beim Kauf von Laufschuhen ist es auch auf die sogenannte Sprengung zu achten, sie beschreibt das Höhenverhältnis von Ferse zu Vorfuss, normalerweise ist hier ein Wert von 12mm normal. Seid Ihr Läufer die öfter mal Probleme mit den Knien haben solltet Ihr hier auf eine besonders niedrige Sprengung achten (4-6mm). Andersrum, habt Ihr Probleme mit der Wade / Achillessehne solltet ihr genau von solchen Schuhen die Finger lassen, da Sie eure Probleme nur noch verstärken würden!
WICHTIG! Solltet Ihr von einem normalen Schuh auf einen mit weniger oder mehr Sprengung wechseln stellt euch auf einen längeren Anpassungsprozess ein, und rennt nicht gleich 10km in den neuen Schlappen!
Auch die am Markt befindlichen Barfussschuhe sollte man behutsam verwenden und nicht gleich Wild drauflosrennen.

Was hab’s noch? 
Jede Menge Tipps und Tricks um den Laufstil zu verbessern und dadurch natürlich effektiver zu Laufen. Eine der härteren Methoden war zB ein Intervall Training bei dem man einen Autoreifen an einer Schnur hinter sich herziehen musste, das ganze in 2er Teams, mit viel Schweiß immer darauf bedacht auf dem Vor-Mittelfuss zu laufen. Falls jemand Interesse an mehr Informationen hat, kann er mich gerne Ansprechen-/schreiben oder er kauft sich das Buch von Dr. Marquardt.