Bad Hindelanger Klettersteig

Anfang August trieb uns wieder mal die Bergsehnsucht in den Süden. Genauer nach Oberstdorf, um dort vom Nebelhorn über den Hindelanger Klettersteig auf den Großen Daumen zu gelangen.

Am Einstieg mit Blick auf das Edmund-Probst-Haus
Am Einstieg mit Blick auf das Edmund-Probst-Haus

 

Der Steig ist mit einer kompletten Gehzeit von 6-8h in der einschlägigen Literatur angegeben. Da wir die Anfahrt aus Nürnberg hatten, haben wir uns entschlossen, gleich mit der Bahn zum Gipfel des Nebelhorns aufzusteigen und von dort direkt zu starten.
Eine Alternative ist der Aufstieg von der Talstation, was die Tour aber um etliche Höhenmeter und um rund 3h verlängert. Ebenfalls möglich, die Fahrt bis zum Edmund-Probst Haus. Von hier ist man in rund 1h am Einstieg des Steigs.

Bei guten Wetter sollte man früh Unterwegs sein. Der Steig wird aufgrund seiner relativ einfachen Schwierigkeit von “C” und den vielen möglichen und einfachen Notabstiegen sehr häufig begangen. Darüber hinaus sollte man sich aber nicht täuschen lassen, der Steig an sich hat durchaus einen alpinen Charakter. Es sind zwar ausreichend Stahlseile und Leitern vorhanden, aber er ist bei weitem nicht so zugepflastert wie manch anderer
Steig. Und das ist auch gut so.

Es gibt viele freie Kletterstellen!
Es gibt viele freie Kletterstellen!

 

Wir hatten zwar entsprechende Ausrüstung dabei (Helm, Gurt, Klettersteigset), sind aber die meiste Zeit frei gegangen, um zügig voranzukommen. Diese Vorgehensweise ging aber auch nur, da wir relativ schnell mit die ersten im Steig waren und somit keine Gefahr durch andere Klettersteiggeher mehr bestand.

Im Gratverlauf wechseln sich teilweise ausgesetzte Gehpassagen (Maximal I. Gehgelände) mit schönen Kletterpassagen ab, der Fels ist schön griffig und hat wenige speckige Stellen.
Unterwegs gibt es viele Stellen, die zum Verweilen einladen. Wir selbst haben in der Scharte vom Östlichen Wengenkopf kurz Brotzeit gemacht. Da war es nämlich einigermaßen schattig (Am 8. August kletterte das Thermometer weit über 30 Grad).

Ein schattiger Platz lädt zum Verweilen ein
Ein schattiger Platz lädt zum Verweilen ein

 

Insgesamt ist der Grat circa 5km lang und bietet durchgehen ein schönes Panorama auf das Allgäuer Umland. Durch das abwechslungsreiche Auf und Ab vergeht aber auch leider die Zeit wie im Flug. Daher sollte unbedingt vorab abgeklärt werden, bis zu welcher Zeit man wo sein möchte, um gegebenenfalls noch über die Notabstiege auf das Koblat zurück zum Edmund-Probst Haus zu kommen.

Ein Teil des Gratverlaufes
Ein Teil des Gratverlaufes

 

Ein Blick durch ein Felstor auf das Allgäuer Umland
Torblick

Der eigentliche Steig endet auf einem Sattel, diesen haben wir nach rund 4h erreicht. Von hier aus kann man noch auf den Großen Daumen aufsteigen und, falls noch Lust auf mehr ist, über die Hohen Gänge zum Breitenberg verlängert werden (A/B, rund 3h länger). Wir sind allerdings direkt zum Laubichlsee abgestiegen und haben uns dort erst mal ausgiebig abgekühlt.
Zurück ging es über einen normalen Wanderweg auf dem Koblat in rund 1,5h zum Edmund-Probst Haus und von dort hinab ins Tal.

Abkühlung bietet der Laubichlsee
Abkühlung bietet der Laubichlsee

 

Alles in allem ist die Tour nur zu empfehlen, allerdings sollte der Steig wirklich nicht unterschätzt werden. Wenn viel los ist, wird es an den Schlüsselstellen wohl zu Verzögerungen kommen, was die gesamte Tourzeit nochmals verlängert.

Weitere Informationen zur Tour gibt es Online hier: Klettersteig.de, oder im Alpenvereins-Führer – Allgäuer Alpen und Ammergauer Alpen. 17. Auflage. Bergverlag Rother, München 2008, ISBN 978-3-7633-1126-2 (S. 166 ff))

Skitour: Haehlekopf im Kleinwalsertal

 

Am letzten Sonntag war es endlich wieder soweit und auch Ich durfte die Tourenski auspacken und die Saison einläuten. Nach der ganzen Lernerei der vergangenen Wochen war das auch bitter nötig! So ging es für eine kleine Tagestour ins Kleinwalsertal auf den Hählekopf.

Der Weg ist das Ziel - hier durchs Schwarzwassertal

Vom Tourengeherparkplatz aus schiebt man erstmal eine ganze Weile die Ski durch das Schwarzwassertal. An der sogenannten Melköde hat man dann die Wahl: links über die Schwarzwasserhütte, oder rechts in einer Schneise durch zwei Wildschutzgebiete in Richtung Gipfel aufzusteigen.
Wir entschieden uns für die Variante rechts hoch, links runter — mussten jedoch bald feststellen, dass die Schneeauflage bei weitem nicht ausreichend ist und der weitere Weg wohl nur durch das Tragen der Ski zu bewältigen wäre. So ging es wieder runter und über den linken Weg, vorbei an der Schwarzwasserhütte hinauf zum Gipfel.

Blick vom Gipfelhang zurück ins Tal

Wir haben ca. 20hm unterhalb des Gipfels die Ski abgeschnallt und sind zu Fuß weiter. Der Gipfelgrat war eisig und es herrschten sehr windige Verhältnisse, weshalb wir auf eine ausgiebige Gipfelrast verzichtet haben und gleich über sehr schöne Pulverhänge zur Hütte abgefahren sind. Hier war lediglich der Gipfelhang selbst als kritisch einzuschätzen, da dieser von einer Wechte überhangen wurde.

Am Gipfelkreuz, leider mit viel Wind

Auf der Hütte gab es hervorragende Verpflegung und nach einer kurzen Rast ging es weiter talwärts.
Ab der Melköde durften wir abermals anfellen und den restlichen Weg zurück zum Platzplatz schieben.

Der Rückweg gestaltet sich landschaftlich sehr reizvoll

Zusammenfassend kann man sagen, die Tour ist landschaftlich äußerst reizvoll, hat kaum Gefahrenstellen und ist somit ideal als kleine “Zwischendurchtour” machbar.