Nachdem meine, mittlerweile etwas in die Jahre gekommenen, QNAP TS-210 den Geist aufgegeben hat, wurde es Zeit für was neues. Zuerst hatte ich daran gedacht, das Lager zu wechseln und mir eine Synology DiscStation (216) zuzulegen. Warum es trotzdem wieder QNAP geworden? Lest selbst.
Einsatzzweck des NAS bei mir sind: Virtualisierung (VM und Container), Backup zweier Rechner (TimeMachine), Datensilo für meine Archive und Speicherplatz für diverse Videos. Die Entscheidung für ein 2-Bay Gerät viel zugunsten der geringeren Leistungsaufnahme und der fehlenden Notwendigkeit für mehr Speicherplatz ;)
Hardware
Ich gehe hier nur auf die Punkte ein, die für meine Entscheidung wichtig waren. Es gibt da durchaus auch andere Präferenzen!
QNAP setzt auf einen Intel Celeron mit 2,41GHz, während Synology einen Marvell Chip mit 1,3GHz verbaut. Letzterer ist zwar etwas stromsparender (15.48W vs. 19.22W) aber auch nicht so leistungsfähig.
Um Virtuelle Maschinen und Container auf dem NAS laufen zu lassen, benötigt man vor allem eines: Viel RAM. Hier hat QNAP einen entscheidenden Vorteil, es wird mit 1GB ausgeliefert1, aber der RAM lässt sich erweitern. Ich habe meiner gleich 8GB spendiert und bin sehr zufrieden damit. Zum Vergleich, die DS-216 kommt mit 512MB RAM, welcher nicht erweiterbar ist.
Ein weiterer Pluspunkt für das QNAP: Port-Trunking 2x1GB Ethernet sind zwar nicht doppelt so schnell, aber dennoch deutlich leistungsfähiger als nur ein Port wie bei der Synology.
HotSwap ist ein Feature in der Kategorie nice to have. Dieses sucht man bei der Synology vergebens.
Warum man der Synology keinen Front USB 3.0 spendiert hat, bleibt mir auch ein Rätsel. Bei mir stehen die Geräte im Serverschrank und da möchte ich ungern hinten rumfummeln müssen, um schnell Daten auf das Gerät zu bekommen.
Software
Lange Zeit war der DiscStation Manager von Synology dem QTS vom QNAP deutlich überlegen, dies war für mich tatsächlich lange der Grund, warum ich neidisch zu Synology rübergeschielt habe. Aber, es hat sich viel getan, und die QTS Version 4.2 verspricht einiges.
Container und Virtuelle Maschinen kann man sehr bequem in einer jeweiligen App Starten. Somit laufen diese getrennt vom Systemprozess und können im Bedarfsfall einfach abgeschaltet werden. Zudem wurde meiner Meinung nach der DLNA Service massiv verbessert. Streaming von Filmen auf den heimischen Fernseher ist mit der TS-251 kein Problem mehr.
Ein weiterer Punkt: Die Sicherheit. Hardwareverschlüsselung bieten beide Geräte, aber bei QNAP findet man zusätzlich 2-Faktor Authentifizierung und die Möglichkeit einen VPN-Server mit L2TP/IPsec zu erstellen. Somit sollte auch die Verbindung von draußen einigermaßen abgesichert sein. Dafür habe ich im Moment noch keinen Anwendungsfall, aber was nicht ist, kann ja noch werden.
Soviel zu meiner Entscheidung. Welches NAS habt Ihr den im Einsatz und wofür nutzt Ihr es?
- Es gibt auch Gerät mit mehr RAM zu Kaufen, hier lohnt jedoch ein Preisvergleich. Meist ist ein Aufrüsten “von Hand“ deutlich billiger. ↩