Wer kennt Ihn nicht: “Red Bull verleiht Flügel”. Dieser Slogan ist wirklich jedem bekannt der nicht irgendwo unter einem Stein lebt. Das Unternehmen hat sich in den letzten Jahren sehr stark durch massives Sponsoring und Marketing in die Köpfe der Menschen gebracht. Teil dieses Sponsorings sind viele Extremsportler, die dadurch oft erst in die Lage gebracht werden Ihre Ideen und Vorhaben zu verwirklichen.
Jetzt bin ich jedoch auf eine Reportage der ARD aufmerksam geworden, die die Schattenseiten dieses Prozedere aufzeigen möchte:
Mit seinen Energy-Drinks hat Red Bull ein Milliardenimperium geschaffen. Ein Grund für den Erfolg: Eine bislang einzigartige Marketingmaschine. Red Bull hat die Formel 1 verändert, einen Sprung aus der Stratosphäre gesponsert, Extremsportarten auf die Spitze getrieben. Doch der PR-Hype von Red Bull ist umstritten. Bei einigen Aktionen sind Sportler tödlich verunglückt. Geht Red Bull zu weit?
“Die Story” deckt die Hintergründe mehrerer Todesfälle auf, die mit Red-Bull-Werbemaßnahmen in Verbindung stehen. So stirbt 2009 ein Schweizer Basejumper beim Sprung von einem Züricher Hochhaus. Einige Wochen zuvor springt ein amerikanischer Stuntman mit einem Wingsuit, einem Flügelanzug, aus einem Hubschrauber und kracht gegen eine Felswand. Dieser Sprung ist sogar Teil eines geplanten Kinofilms. Ebenfalls für einen Film springt ein kanadischer Extremskifahrer von einer 300 Meter hohen Klippe in den Dolomiten. Er will vor Kameras einen doppelten Salto-Rückwärts zeigen, danach im Fallen seine Ski abwerfen, im Wingsuit nach unten gleiten, dann seinen Fallschirm ziehen. Auch bei seiner Aktion sollen offenbar Zuschauer an den Werbeslogan „Red Bull verleiht Flügel” denken. Doch das Kunststück misslingt. Der Extremsportler schlägt vor den Augen der Filmcrew auf dem Boden auf. Der Film über ihn wird dennoch fertig gestellt – the show must go on.
Autor Helmar Büchel hat für den ARD-Film „Die dunkle Seite von Red Bull” mit Angehörigen, Freunden und Werbefachleuten in Europa und den USA gesprochen. Viele beklagen, dass der gestiegene Marketingdruck, den auch Red Bull entfacht, Extremsportler zu immer größeren Risiken verleitet. Der Film zeigt auch, wie wenig Red Bull bereit ist, sich mit der wachsenden Kritik öffentlich auseinanderzusetzen.
Beim Schauen dieser Reportage sind mir einige Gedanken durch den Kopf gegangen. Zum einen hatte ich permanent das Gefühl, dass hier keine objektive Reportage stattfindet, sondern eine Art Stimmungsmache gegen Red Bull.
Dass Athleten bei Ihren Vorhaben sterben ist natürlich tragisch, jedoch ist es Ihre Entscheidung ihren Sport, ihre Vorhaben, ihre Träume zu verwirklichen. Red Bull ermöglicht genau dieses Vorhaben mit monetärer Unterstützung. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass ohne diese Unterstützung viele dieser Vorhaben, dieser Träume gar nicht möglich wären.
Jeder der sich mit der Materie Extremsport befasst wird sicherlich bemerkt haben, dass es hierbei nur noch in eine Richtung geht: höher schneller weiter!
Dass dabei Menschen zu Schaden kommen bleibt nicht aus, aber nochmals, diese Menschen machen dies, weil Sie der Meinung sind es zu schaffen. Die meisten sind sich des Risikos welches sie eingehen durchaus bewusst und sollten in der Lage sein Ihre Entscheidung zu rechtfertigen.
Red Bull ermöglicht dies, natürlich, um Profit aus der Sache zu schlagen. Diese Tatsache kann man moralisch verwerflich finden, aber dass der Konzern Schuld an den zu Tode gekommen Sportlern sein soll, wage ich zu bezweifeln.
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